Den deutsche Energietechnik-Konzern Siemens Energy hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 die Windkraft-Tochter Siemens Gamesa noch tiefer in die roten Zahlen gedrückt. Die Anlauf- und Qualitätsprobleme ließen den Verlust auf 4,59 Milliarden (Vorjahr: 712 Millionen Euro) anschwellen, obwohl die übrigen drei Sparten ihre Ziele erreichten oder sogar übertrafen, teilte der Energietechnik-Konzern am Mittwoch in München mit.

Der Umsatz stieg auf vergleichbarer Basis um knapp 10 Prozent auf 31,1 Milliarden Euro, der Auftragseingang schnellte – dank großer Aufträge für Windanlagen und Stromnetze – sogar um gut ein Drittel auf 350,4 Milliarden Euro. Siemens Energy rechnet im Windkraft-Geschäft aber noch mit zwei weiteren Verlustjahren. Siemens Gamesa werde die Gewinnschwelle erst im Geschäftsjahr 2025/26 erreichen. Für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 sei bei Gamesa wegen Qualitätsmängeln bei Windkraftanlagen für den Einsatz an Land (Onshore) und Anlaufschwierigkeiten bei Windrädern für die hohe See (Offshore) erneut ein Verlust von 2 Milliarden Euro zu erwarten.

"Fortschritte bei Bewältigung von Problemen"

Wie es im Windkraft-Geschäft weitergehen soll, will Siemens-Energy-Chef Christian Bruch kommende Woche verkünden. “Um den Turnaround zu schaffen und Siemens Gamesa wieder profitabel zu machen, wird derzeit der Umfang der Geschäftsaktivitäten von Siemens Gamesa überprüft”, hieß es in der Mitteilung nur. Immerhin zeichne sich ab, dass die im Sommer gebildeten milliardenschweren Rückstellungen ausreichten. Bruch sprach von “Fortschritten bei der Bewältigung der Probleme von Siemens Gamesa”. Weitere Rückstellungen seien seither nicht vorgenommen worden.