Zu Unrentabel: Nächste Flugzeuge werden aus Wien abgezogen.
Erneut trifft Österreich eine herbe Entscheidung aus der Luftfahrtbranche: Mehrere Maschinen verlassen den Standort Wien-Schwechat – wegen zu hoher Kosten und fehlender politischer Unterstützung.
Zu teuer für den Standort Wien: Ryanair streicht fünf Flugzeuge und weicht auf andere EU-Länder aus.IMAGO/Daniel Scharinger
Wie die irische Billigfluglinie Ryanair am Dienstagabend bekannt gab, werden zwei weitere Flugzeuge von der Basis Wien-Schwechat abgezogen. Bereits im September hatte das Unternehmen angekündigt, drei Maschinen für den Winterflugplan 2025 zu verlegen. Nun betrifft die nächste Verlagerung den Sommer 2026 – insgesamt also fünf Flugzeuge, die Wien verlassen werden.
Zu teuer für den Billigflieger
Als Grund nennt Ryanair in einer Aussendung das „anhaltende Versäumnis der Regierung, die schädliche Luftverkehrssteuer abzuschaffen und die überhöhten Gebühren am Flughafen Wien zu senken“.
Damit verliert der Standort Wien weiter an Attraktivität – für den Konzern zu unrentabel, um dort langfristig zu expandieren.
Milliardenplan ignoriert
Bereits im September hatte Ryanair nach eigenen Angaben dem Bundeskanzler einen Wachstumsplan im Wert von einer Milliarde US-Dollar vorgelegt. Dieser hätte das Verkehrsaufkommen in Österreich auf zwölf Millionen Passagiere jährlich steigern können – ein Plus von 70 Prozent.
Zudem plante die Airline, bis 2030 zehn neue „Next-Gen“-Maschinen vom Typ Boeing 8-200 in Wien zu stationieren. „Diesen Plan ignoriere die Politik“, schreibt Ryanair in ihrer Aussendung deutlich.
Flugzeuge wandern in günstigere Märkte ab
Die fünf Flugzeuge, die Wien verlassen, sollen laut Ryanair künftig in „kostengünstigeren EU-Märkten wie Italien, Ungarn und der Slowakei“ eingesetzt werden.
Dort würden die Regierungen gezielt Luftverkehrssteuern abschaffen, um Tourismus und Flugverkehr zu fördern – ein Signal, das Ryanair in Österreich vermisst.
Kommentare