Zu wenig Geld zum Leben: Inflation belastet jeden Dritten massiv, sagt neue Umfrage
Auch der Krieg in der Ukraine hat die Inflation europaweit befeuert. Bei vielen Menschen ist das Geld wegen der anhaltenden Teuerung inzwischen so knapp, dass es nicht einmal für die notwendigen Dinge reicht. Das belegt nun auch eine aktuelle Umfrage.
Nahezu ein Drittel der Beschäftigten in Deutschland hat wegen der massiven Teuerung finanzielle Probleme.
Bei einer „YouGov“-Umfrage sagten 21 Prozent, ihr Gehalt reiche „eher nicht“, um die laufenden Lebenshaltungskosten zu bezahlen. 8,5 Prozent gaben an, das Geld reiche „überhaupt nicht“ aus. Die Erhebung wurde von der Postbank in Auftrag gegeben, die zum Deutsche-Bank-Konzern gehört.
Vor allem Befragte mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von unter 2500 Euro kommen kaum über die Runden: 43 Prozent in dieser Gruppe gaben an, sie könnten mit ihrem jetzigen Gehalt die laufenden Lebenshaltungskosten nicht bezahlen.
In Deutschlang lag die Teuerungsrate zuletzt bei 7,2 Prozent, in Österreich war sie sogar noch höher, im April betrug sie 9,8 Prozent.
EZB versucht mit Zinserhöhungen gegenzusteuern
Mit wiederholten Zinserhöhungen versucht die Europäische Zentralbank (EZB), der hohen Inflation gegenzusteuern. Höhere Zinsen verteuern Kredite. Das kann die Nachfrage bremsen und der Teuerung entgegenwirken. Die EZB strebt für den Euroraum eine Inflationsrate von zwei Prozent an.
Die Inflation sei aber nicht nur ein ökonomisches, sondern auch ein soziales Problem. Diejenigen mit den geringsten Einkommen seien von den steigenden Preisen am meisten betroffen, erklären Experten.
Viele fordern, die Löhne dieser Gruppen anzuheben. Dabei müsse aber darauf geachtet werden, dass die gesamtwirtschaftliche Nachfrage durch höhere Löhne nicht noch weiter angefacht wird.
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