Gute Nachrichten am Donnerstag: Investor Siegfried Wolf wird doch das von der Schließung bedrohte Lkw-Werk von MAN in Steyr übernehmen. Der ehemalige Magna-Chef und MAN haben am Donnerstag in München den Verkauf besiegelt, bestätigte der MAN-CEO Andreas Tostmann. Anfang April war der Investor noch mit seinem ersten Übernahmeangebot bei der Belegschaft abgeblitzt.

Einigung mit MAN und Belegschaft über verbessertes Angebot erzielt

In dem nachgebesserten Angebot sollten statt 1.250 nun 1.400 Stellen erhalten bleiben, indem 150 Jobs über eine Forschungsgesellschaft abgesichert werden. Jene, die trotzdem vom Wegfall von 500 Jobs betroffen wären, sollen etwas besser aussteigen, als zuvor geplant. Sie sollen, wenn sie den Sozialplan annehmen, “nach dem deutschen Modell in der Nettoausgleichszahlung” gleichgestellt werden, bot Wolf an. Dank eines Altersteilzeitmodells müssten sich ältere Mitarbeiter nicht “beim Arbeitsamt anstellen”. 166 Lehrstellen würden gesichert. Gehaltskürzungen, wie sie beim ersten gescheiterten Angebot vorgesehen waren, blieben freilich aufrecht.

Der CEO von MAN Andreas Tostmann bestätigte in einem sozialen Netzwerk den Deal: “Das ist eine gute Nachricht: Für Steyr, für Oberösterreich, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort – und für MAN. Das Werk in Steyr bleibt erhalten!” Die Firma WSA von Investor Siegfried Wolf werde den Standort übernehmen. Damit würden Arbeits- und Ausbildungsplätze gerettet und es gebe eine klare Zukunftsperspektive.

MAN-CEO Tostmann bestätigte Deal

Als einzige tragfähige Alternative zur Schließung sei nur der Verkauf an WSA in Frage gekommen, da darüber hinaus – trotz gegenteiliger Berichte – bis zuletzt keine weiteren Kaufinteressenten industriell schlüssige Angebote vorgelegt hätten. Damit das gelingen konnte, hätten beide Seiten aufeinander zugehen müssen. Das sei jetzt passiert. Es habe Handlungsdruck bestanden: Die Maßnahmen zur Schließung seien bereits weit vorangeschritten gewesen. “Ich freue mich deshalb sehr, dass wir gemeinsam die Rettung erreicht haben und das Werk unter der Führung von WSA eine echte Zukunft hat”, hielt Tostmann fest.

Die gemeinsamen Pläne mit WSA sollen der großen Mehrheit der Mitarbeiter, ebenso wie den Auszubildenden, weiterhin gute und sichere Arbeitsplätze sowie Entwicklungsperspektiven bieten. Der Verkauf sei für alle Beteiligten die bestmögliche Lösung. Der Vorstand habe dem Verkauf bereits Mittwochabend zugestimmt. Heute seien laut Tostmann die Unterschrift unter den Vertrag und die Zustimmung des Aufsichtsrats erfolgt: “Wir werden jetzt alles dafür tun, den Standort planvoll zu übergeben.”