Österreich will so viele Kinder impfen, wie möglich

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hatte im Vorfeld bereits angekündigt, bis zum Ende des Sommers so viel Minderjährige wie möglich impfen zu wollen. “Wir haben das Ziel, dass bis Ende August eine möglichst große Anzahl Kinder und Jugendlicher zwischen zwölf und 16 geimpft sein soll”, sagte der Minister.

In Österreich dürfte dann das Nationale Impfgremium (NIG) einer entsprechenden Empfehlung folgen. Es sei “wichtig, dass wir so bald wie möglich auch die Kinder und damit weitere Teile der Gesellschaft durch eine Covid-19-Impfung schützen”, erläuterte Albrecht Prieler, Kinderarzt und NIG-Mitglied am Donnerstag in einer Aussendung.

“Auch wenn es nach den bisherigen Daten so aussieht, als ob Covid-19 bei Kindern meist milder verläuft, bleibt ein Restrisiko für einen schweren Verlauf“, betonte Prieler. Auch die Infektiosität sei vermutlich geringer als bei Erwachsenen, dennoch dürfe sie nicht unterschätzt werden. “Ohne die Kinder zu impfen, wird es auch nie möglich sein, eine Herdenimmunität zu erreichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein geimpfter Jugendlicher andere im Freundes- oder Familienkreis ansteckt, ist deutlich vermindert”, so der Impfreferent der Ärztekammer Burgenland.

Petition gegen Kinder-Impfungen

Eine Meinung, die freilich für reichlich Diskussion sorgt. So rief etwa der bekannte Wiener Internist und ehemalige Abgeordnete zum Nationalrat, Dr. Marcus Franz eine Petition ins Leben, die Impfung von Kindern verhindern soll. “Die kommende Covid Impfung für Kinder muss freiwillig bleiben – es darf keine wie auch immer gearteten Zwänge geben (wie zB Einschränkungen im Unterricht für Nicht-Geimpfte, Absonderungsmassnahmen, Teilnahmeverbote im Turnen etc.)”, schreibt der Mediziner und begründet seinen Einwand weiters mit den Worten: “Die Risiko-Nutzen-Relation der Covid-Impfung für Kinder ist generell unklar, denn die mRNA Impfung ist völlig neu und es gibt naturgemäß keine Langzeitstudien”.

Das Erkrankungsrisiko sie für Kinder extrem gering, man müsse daher die Risikoanalyse der Impfung besonders genau und umfassend durchführen, um mögliche Impfschäden und Spätfolgen zu erfassen. “Auf Basis der aktuell mangelhaften Datenlage verbindliche Impf-Empfehlungen für Kinder abzugeben ist fragwürdig und für ungeimpfte Kinder auch nur die kleinsten Einschränkungen einzuführen ist nicht zu tolerieren”, so Franz.