Noch bevor am Dienstag die Entscheidung um die Neubesetzung des Chefsessels am Küniglberg gefallen war, schwirrten Gerüchte um eines der bekanntesten Aushängeschilder des ORF durch die Medienbranche: Insiderstimmen wollen wissen, dass Noch-ORF-Chef Alexander Wrabetz Armin Wolf gerne als Chefredakteur des neuen digitalen Newsrooms sehen würde. Doch was ist dran an den Gerüchten, und was würde eine solche Beförderung des “ZiB2”-Anchors für die Screen-Präsenz Wolfs bedeuten?

Letzte Amtshandlung? Wrabetz soll Wolf als Newsroom-Chef einsetzen wollen

Armin Wolf ist in der “ZiB”-Chefredaktion schon jetzt für Digital/Social Media zuständig, wenn es nach Alexander Wrabetz geht, dann sollte diese Führungsposition im digitalen Bereich noch ausgebaut werden. Ein logischer Gedanke, schließlich hat der “ZiB2”-Anchor eine beachtliche Reichweite auf Social Media – allein auf Twitter zählt er fast 500.000 Follower. Mit den neuen Aufgaben würde sich aber auch der Wolf’sche Kalender zusehends füllen – wie viel Platz bleibt dann noch für die ZiB2 Moderation?

Würde bzw. wird Wolf eine Beförderung gegen weniger Screentime eintauschen? Oder wird Wolf auch weiterhin in gewohnter Frequenz auf den Bildschirmen auftauchen? Diese Frage beantwortete der Moderator gleich selbst – und zwar auf Social Media: “Ja. Gleich heute Abend wieder: 22.00, ORF2 + 3sat”, twitterte Wolf.

Und auch die Aufgaben in seinem Beschäftigungsverhältnis beim ORF erläutert er auf Twitter: Er sei für Digitales “in der TV-Chefredaktion als stv. CR seit über 10 Jahren” mitverantwortlich, und, versehen mit einem Zwinker-Smiley ergänzt er: “Empfehle die ZiB100 und “Zeit im Bild” auf FB u. Insta, die beiden erfolgreichsten ö. News-Kanäle auf Social Media. Und demnächst Tiktok”

Die Baustelle Küniglberg

Die Beförderung Wolfs ist aber nur eine vieler Personalentscheidungen, die der scheidende ORF-Chef Wrabetz bis Jahresende noch treffen will. Und das bedeutet noch lange nicht, dass sich sein frisch gewählter Nachfolger in ein gemachtes Nest setzen kann, denn der ORF ist im wortwörtlichen wie auch im übertragenen Sinne schon seit vielen Jahren eine Baustelle. Während sich der Neubau des neuen Herzstücks des ORF, des zentralen Newsrooms, dem Ende zuneigt, sollen auch neue Strukturen am Küniglberg Einzug halten. Mit anderen Worten: Der ORF wird sich einem Total-Facelift unterziehen, und Weißmann bekommt das Skalpell in die Hand.