Der Großteil der in Deutschland angekommenen Migranten kann nicht in andere EU-Länder zurückgeführt werden. Der unfassbare Grund – man kann nicht einmal feststellen, wo sie zuerst europäischen Boden betreten haben. Die Behörden wissen also nicht, wohin mit den Menschen. Diese Information müsste eigentlich in der Asyldatenbank Eurodac zu finden sein, in der alle illegal Eingereisten registriert werden müssen, so ist es für alle Länder des visumfreien Raums vorgeschrieben.

Diese Daten sind allerdings äußerst lückenhaft, wie eine Statistik offenbart, die „Welt“ auf Anfrage vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) erhielt. Demnach konnten die deutschen Behörden in den ersten elf Monaten des laufenden Jahres bei „53 Prozent der Erstantragsteller ab 14 Jahren keinen Eurodac-Treffer“ bekommen.

Weil aber Deutschland keine EU-Außengrenze hat und sämtliche EU-Staaten verpflichtet sind, den illegalen Grenzübertritt einer Person festzustellen, müssten solche Datenbankeinträge bei einem weit größeren Teil der Neuankömmlinge zu finden sein. Aber das ist nur in der Theorie der Fall.

Frontex habe "keine Informationen"

Auch die EU-Grenzschutzagentur Frontex kann zur Klärung des Problems wenig beitragen. Dort heißt es lediglich: „Jede beim illegalen Grenzübertritt entdeckte Person sollte von den nationalen Behörden in Eurodac registriert werden. Leider hat Frontex keine Informationen über die Anzahl an Personen, die unentdeckt über die EU-Außengrenzen einreisen.“

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