Die Sparmaßnahmen des ORF sorgen in der Sportwelt für heftige Diskussionen. Der Grund: Der Spartensender ORF Sport Plus soll eingestellt werden. Das hat auch Konsequenzen für den österreichischen Eishockey-Sport. Der ÖEHV müsste Einbußen in Millionenhöhe beim Medienwert hinnehmen. Laut Medienwertanalyse der Saison 2021/2022 (Quelle: United Synergies) entfallen 71,9% des gesamten TV-Medienwertes auf ORF Sport+.

Am Mittwoch hat sich Klaus Hartmann in einer Aussendung geäußert. “In Anbetracht der Tatsache, dass wir bestehende Sponsor-Vereinbarungen haben und intensiv daran arbeiten unser Sponsor-Portfolio zu erweitern, fühlt sich diese Ansage wie ein Schlag ins Gesicht an“, gibt der ÖEHV Präsident die Gefühlslage innerhalb des Eishockeyverbandes wieder und erklärt weiter: „Der ORF hat einen gesetzlichen Auftrag. Wir werden alle Hebel in Bewegung setzen, damit der Sport nicht an Sichtbarkeit und Wahrnehmung verliert. Die Einstellung des Spartensenders ORF SPORT + ist ein Rückschritt. Innerhalb der Sportfachverbände müssen und werden wir an einem Strang ziehen und mit allen Mitteln dafür eintreten, dass unsere mediale Präsenz nicht verloren geht.“

ÖEHV bekennt sich zu ORF Sport Plus

Was bedeutet das Aus von ORF Sport Plus aber in Zahlen? “”In Zahlen gesprochen bedeutet das: In der Saison 2021/2022 wurden, auf den ÖEHV und seine Nationalteams bezogen, von den rund 77 Stunden Eishockey-Berichterstattung allein 73 Stunden, dies entspricht 95 Prozent (!!!), auf ORF SPORT + ausgestrahlt. In Sachen TV-Medienwert entfallen damit knapp 72 Prozent auf den Spartensender. Der Wegfall von ORF SPORT + ohne adäquaten Ersatz, würde einen Verlust in Sachen TV-Medienwert in Millionenhöhe mit sich bringen”, führt ÖEHV Geschäftsführer Bernhard Friedrich aus.

Der österreichische Eishockeyverband möchte daher alle Hebel in Bewegung setzen, um seinen Beitrag zum Erhalt des Spartensenders und damit zur Fortführung von ORF Sport Plus beizutragen. „ORF SPORT + ist für alle Sportarten eine wichtige Plattform im Sinne der Sichtbarkeit, Reichweite und in Sachen Werbewert. Gemeinsam mit Sport Austria und sämtlichen Fachverbänden stehen wir für eine Fortführung des Spartensenders ein und unterstützen jegliche Initiativen“, erklärt Friedrich.

ÖEHV-Präsident Klaus HartmannAPA/GEORG HOCHMUTH

Doch nicht nur im Eishockey-Sport, sondern auch in der österreichischen Tennis-Szene schrillen die Alarmglocken. “Sparen: Ja – aber nicht beim Sport! Dieser ist die Basis für Gesundheit und Leben. Selbstverständlich sind die Effizienz und Wirtschaftlichkeit wichtig, auch bei uns im ÖTV. Das darf aber nicht dazu führen, dass dermaßen wichtige gesellschaftliche Aufgaben nicht erfüllt werden”, sagte Martin Ohneberg, der Präsident des heimischen Tennisverbandes. “Wenn man dem Sport die öffentliche Aufmerksamkeit nehmen würde, dann nähme man ihm auch die Ader, das Blut, weil hier durch die Publikumswirksamkeit und damit auch das Sponsoring und die finanziellen Mittel verloren gingen.”

Der Verein “Kärnten Sport” startete eine Onlinepetition für den Erhalt des Spartenkanals. “Ein möglicher Entfall dieses Senders hätte drastische Folgen auf die Sportvielfalt in Österreich und wäre ein Schlag ins Gesicht für viele Sportarten, Verbände, Vereine sowie Sportlerinnen und Sportler, die nicht die finanziellen Möglichkeiten wie sogenannte ‘Premium-Sportarten’ haben”, heißt es darin.

Das ASKÖ-Präsidium verabschiedete laut Aussendung in einer Sitzung am Dienstag einstimmig eine Resolution, wonach im Namen aller Mitgliedsvereine, Sportlerinnen und Sportler vehement gegen die Einstellung von ORF Sport + protestiert werde. “Wir fordern unter Einbeziehung der Sport Austria einen sofortigen Runden Tisch mit Bundeskanzler Nehammer, Sportminister Kogler, Medienministerin Raab und ORF-Generaldirektor Weißmann, in dem eine Lösung für den Fortbestand des ORF-Spartensender Sport + gefunden wird”. An wenigen Millionen Euro könne es nicht scheitern, dass die Existenz von vielen Sportarten und Vereinen, die eine Werbepräsenz benötigen, gefährdet werde, hieß es.

ASKÖ fordert runden Tisch mit Nehammer, Kogler und Raab

Das ASKÖ-Präsidium verabschiedete laut Aussendung in einer Sitzung am Dienstag einstimmig eine Resolution, wonach im Namen aller Mitgliedsvereine, Sportlerinnen und Sportler vehement gegen die Einstellung von ORF Sport + protestiert werde. “Wir fordern unter Einbeziehung der Sport Austria einen sofortigen Runden Tisch mit Bundeskanzler Nehammer, Sportminister Kogler, Medienministerin Raab und ORF-Generaldirektor Weißmann, in dem eine Lösung für den Fortbestand des ORF-Spartensender Sport + gefunden wird”. An wenigen Millionen Euro könne es nicht scheitern, dass die Existenz von vielen Sportarten und Vereinen, die eine Werbepräsenz benötigen, gefährdet werde, hieß es.