Die Eishockey-WM der Junioren ging am vergangenen Wochenende offiziell zu Ende. Kanada krönte sich im eigenen Land zum Weltmeister. Die Gastgeber setzten sich gegen Finnland mit 3:2 nach Verlängerung durch. Schweden sicherte sich die Bronze-Medaille im Spiel um Platz drei gegen Tschechien. Nach dem Turnier bat der Präsident des Internationalen Eishockeyverbandes IIHF, Luc Tardif zu einer Pressekonferenz. Gemeinsam mit ihm stellte sich auch Bach Nielsen, Vorsitzender des Organisationskomitees den Fragen der Journalisten.

Dabei wurde Tardif auch auf die Suspenderierung von Russland und Weißrussland angesprochen. “Zum einen haben wir uns beim Kongress in Finnland darauf geeinigt, nicht das Wort “Suspendierung” zu verwenden. Zum anderen gilt der Ausschluss von Russland und Weißrussland auch für die kommende Saison,” stellte der gebürtige Kanadier klar. Wie es dann weitergeht, werde man von Saison zu Saison entscheiden. “Wir erwarten aber, dass sie eines Tages zurückkommen. Turniere ohne Russland sind nicht dasselbe,” gab der IIHF-Chef zu.

Man sei jedoch mit den Verbänden in ständigem Austausch. “Der Ball liegt nun bei ihnen. Ich hoffe, dass alles gut wird,” sagte Tardif. Außerdem war auch ein möglicher Ausschluss von jenen Spielern, die derzeit in Russland spielen ein Thema: “Es gibt Verbände, die gesagt haben: Wenn die Spieler nach Russland wechseln, werden sie nicht für die Nationalmannschaft spielen.” Die Entscheidung wurde den jeweiligen Verbänden und den Nationalteams überlassen. Allerdings musste man ein anderes Problem lösen. “Als der Krieg begonnen hat, wurden wir von vielen Spielern, die einen Vertrag in Russland hatten kontaktiert. Sie wollten, dass wir die Regeln ändern. Das haben wir jedoch nicht gemacht, da für uns die Einhaltung des Vertrages wichtig war,” gab Tardif zu bedenken.

"Riesige Welle der Solidarität"

Der IIHF-Präsident beschrieb anschließend noch seine Sicht der Dinge auf die Situation in der Ukraine: “Als der Krieg begann, gab es eine riesige Welle der Solidarität von der IIHF-Familie. Wir haben über 1700 Spieler in Sicherheit gebracht. Stark involviert waren die grenznahen Länder Slowakei und Polen. Aber auch andere Länder schlossen sich an: Frankreich, Lettland, die Schweiz, Finnland. Komplizierter war es für Kanada und die USA, aber auch die NHLPA und die NHL beteiligten sich an der Unterstützung. Es ging nicht nur darum, Eishockeyspielern zu helfen, sondern auch ihren Schwestern, Müttern und Vätern. Wir versuchen alles, um das ukrainische Eishockey am Leben zu erhalten.”