Es ist eine Wortwahl, mit der man vielleicht in vertrauter Runde und nach ein paar Bier im urigen Beisl um die Ecke rechnet, aber bestimmt nicht im Rahmen einer hochoffiziellen politischen Sitzung: Und dennoch hat es sich zugetragen, dass ein SPÖ-Gemeinderat mitten in der 13. Gemeinderatssitzung in der 21. Wahlperiode im Wiener Rathaus zwei Parteien offen als “A…löcher” bezeichnet hat.

Konkret ging es dem worthabenden Gemeinderat Peter Florianschütz um den “dringlichen Antrag” der ÖVP an den Herrn Bürgermeister Michael Ludwig betreffend “humanitärer Hilfe für Afghanen vor Ort”. Bekanntlicherweise scheiden sich an der Afghanistanpolitik viele Geister, und während ÖVP und FPÖ hier einen betont harten Kurs fahren, pocht das linke Lager hier auf “Menschlichkeit” und den sozialen Gedanken. Ein hochemotionales Thema, bei dem manch einer offenbar vergisst, wo er ist: “…Wir simd schon Teil der Zivilisation und der westlichen Welt – würde man nicht glauben…aber zumindest die Mehrheit des Hauses bekennt sich dazu…und das ist auch gut so”, begann Florianschütz, bevor er zum verbalen Rundumschlag ausholte: “…und das lassen wir uns auch nicht von einem Wettbewerb zwischen zwei Parteien wegnehmen, der da heißt: ‘Wer ist das größte Oa…loch’?”

Ein Raunen ging durch die Reihen der Anwesenden, und der Rüffel für die unangebrachte Wortwahl des roten Gemeinderats ließ nicht lange auf sich warten. Jetzt werden die Rücktrittsrufe laut.