Die Weltmeisterschaft in Katar gilt als höchst umstritten. Nicht zuletzt wegen der katastrophalen Arbeitsbedingungen für Gastarbeiter. So deckte “The Guardian” im Vorfeld des Großereignisses auf, dass tausende Arbeiter ums Leben gekommen sind. Bei Temperaturen von 50 Grad und unter unmenschlichen Bedingungen wurde Schwerstarbeit verrichtet. Hinzu kam die schlechte Bezahlung. Die Regierung wies die Vorwürfe zurück und führt Reformen zugunsten der Arbeiter an.

Darüber hinaus wurde der Wüstenstaat in der Vergangenheit immer wieder wegen Menschenrechtsverstößen und der Ausbeutung von Migranten kritisiert. Auch Homosexuelle erfahren in Katar Diskriminierung. In Katar ist es nämlich nicht erlaubt, Homosexualität offen auszuleben. Es gilt ebenfalls eine Strafe von bis zu sieben Jahren Haft.

Emir von Katar betont: "Alle Fans sind willkommen"

Doch Katars Emir Tamim Bin Hamad Al Thani versucht nun, zu beschwichtigen. Bei der Rede bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen betonte er, dass “alle Fans willkommen” sein. “Die Menschen aus Katar werden Fußball-Fans aus allen Gesellschaftsschichten mit offenen Armen empfangen”, sagte er am Dienstag (Ortszeit) in New York. Auch die WM-Organisatoren betonten, dass gleichgeschlechtliche Paare während der WM unbehelligt bleiben.

Das sieht Human Rights Watch jedoch anders. Die Menschenrechtsorganisation warnte kurz zuvor homosexuelle Fußball-Fans vor der Reise zur WM in den Golf-Staat. Am besten lasse man es, sagte Wenzel Michalski, Deutschland-Direktor von Human Rights Watch. Er glaube zwar nicht, dass viel passieren werde, weil die ganze Welt zuschauen werde, sagte Michalski – aber eine Garantie gebe es nicht.