Das klassische Weihnachtsgeschäft wird definiert als Mehrumsatz im Dezember, der über den durchschnittlichen Umsätzen der Monate Jänner bis November liegt. Das Wifo erwartet für heuer im Weihnachtsgeschäft einen Mehrumsatz von 1,36 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das zwar einem nominellen Plus von rund acht Prozent, allerdings müsse man mitbedenken, dass im vergangenen Jahr vor Weihnachten ein Lockdown stattfand, räumte Marcus Scheiblecker vom Wifo am Freitag bei einem Pressegespräch ein. Inflationsbereinigt ergibt sich ein Minus von 0,8 Prozent.

Beim Ranking der beliebtesten Geschenke sind heuer Gutscheine an erster Stelle, gefolgt von Bekleidung, Spielzeug, Büchern und Süßigkeiten. Gutscheine werden im Handel allerdings erst dann umsatzwirksam, wenn sie vom Kunden eingelöst werden. Passiert das erst im Jänner, zählt dieser Umsatz nicht zum klassischen Weihnachtsgeschäft. Auch Sondereinkaufstage wie Black Friday und Cyber Monday, die schon im November sind, zählen damit nicht zum Weihnachtsgeschäft.

Hat leider keinen guten Ausblick für das Weihnachtsgeschäft: Handelsverband-Chef Rainer Will

6000 Geschäfstschließungen bis Jahresende

Für das Gesamtjahr schätzt das Wifo den Umsatz im stationären österreichischen Einzelhandel auf 72,5 Milliarden Euro, das wäre ein nominelles Plus von rund sechs Prozent gegenüber 2021. Inflationsbereinigt würde das aber ein Minus von einem Prozent ergeben.

Etwa 39 Prozent der Händler erwarten im Gesamtjahr 2022 einen Verlust, 38 Prozent maximal ein ausgeglichenes Ergebnis, ergab eine Blitzumfrage vom Handelsverband. “Bis Jahresende wird der Handel rund 900 Firmenpleiten und 6000 Geschäftsschließungen zu Buche stehen haben”, so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Wie viel geld geben sie heuer für Weihnachtsgeschenke aus?