Weil die Erzeugerpreise als Vorläufer für die Inflation gelten, verheißen die Septemberzahlen nichts Gutes. Die deutschen Hersteller haben im September ihre Preise erneut in Rekordtempo angehoben. Die Erzeugerpreise legten wegen der horrenden Energiekosten wie schon im August um durchschnittlich 45,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit wurden im August und September 2022 die höchsten Anstiege der Erzeugerpreise gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949 gemessen, hieß es.

Erzeugerpreise sind binnen eines Jahres um 132 Prozent gestiegen

Hauptverantwortlich für die starke Teuerung auf Erzeugerebene ist Energie, die seit Beginn des Ukrainekriegs am 24. Februar erheblich mehr kostet. Insgesamt lagen die Erzeugerpreise im heurigen September um nicht weniger als 132 Prozent höher als im September 2021. So musste die Industrie mehr als dreieinhalb Mal so viel für Erdgas bezahlen als im Vorjahresmonat.

Der erneute Anstieg der Erzeugerpreise schlug sich dementsprechend auf die Verbraucherpreise nieder: Nahrungsmittel waren fast ein Viertel teurer als im Vorjahresmonat. Besonders stark stiegen die Preise für Butter (+72 Prozent), Schweinefleisch (+46), Käse und Topfen (+40) sowie Milch (+37,5). Kaffee war 32 Prozent teurer.

Die Verbraucherpreise lagen im September zehn Prozent höher als ein Jahr zuvor, in Österreich betrug die Inflation sogar 10,5 Prozent. Prognose der Experten: Die Inflation wird auch 2023 hoch bleiben.