Ganz Europa stellt sich auf einen Krisenwinter ein, sind doch Engpässe in der Energieversorgung und sogar großflächige Blackouts zu befürchten. Deshalb führt Frankreich für den Winter einen sogenannten Strom-Wetterbericht ein. Nach dem gewöhnlichen Wetterbericht und zwischen den Sendungen soll es im französischen Fernsehen Informationen über die Belastung des Stromnetzes mit grünen, gelben und roten Symbolen geben. Die Maßnahme ist Teil des nationalen Energiesparplans.

Mit einer Anpassung des Stromkonsums, so das Kalkül, soll die Bevölkerung mögliche Versorgungsunterbrechungen vermeiden helfen. Bei der Symbolfarbe Rot etwa sind die Bürger aufgerufen, ihren Stromverbrauch sofort zu drosseln, Gelb zeigt an, dass das System belastet ist, bei Grün ist alles im Lot. Die Franzosen sind zudem aufgefordert, ihren Verbrauch zwischen 8.00 und 12.00 Uhr sowie zwischen 18.00 und 20.00 Uhr herunterzufahren. Der Gebrauch von energieintensiven Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen oder Backöfen soll während dieser „Stoßzeiten“ möglichst vermieden werden. Dass in Frankreich solche Energiesparmaßnahmen notwendig sind, ist auch darauf zurückzuführen, dass 50 Prozent der veralteten französischen Atomkraftwerke wegen Wartungsarbeiten vom Netz sind.