Die massiven Teuerungen werden zu einer immer größeren Belastung für die Bevölkerung – und die Rufe nach Entlastung werden immer lauter. Die SPÖ forderte zuletzt eine sofortige Aufhebung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel, um hier direkt Hilfe zu leisten – welche Maßnahmen nun aber tatsächlich gesetzt werden, darüber berät am morgigen Dienstag ein eigens einberufener Krisengipfel der Bundesregierung, wie Landwirtschafts- und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger ankündigte.

Weiterhin steigende Lebensmittelpreise

Zuletzt waren vor allem bei Milchprodukten höhere Preise zu verzeichnen (eXXpress berichtete) – die Preise kletterten hier teilweise auf bis zu 25 Prozent höher. Konsumenten bekommen hier einmal mehr die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine zu spüren, die ein wichtiger Lebensmittelproduzent für die EU ist. Vor allem Getreide kommt aus dem von Krieg heimgesuchten Land, weshalb es auch bei Mehl dieser Tage immer öfter zu Lieferengpässen kommt.

Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus hat darum nuun einen eigens für die Erörterung der Folgen auf die Lebensmittelversorgungslage und Agrarmärkte zuständigen Krisenstab eingerichtet. Dieser bewertet die aktuelle Versorgungssituation in den meisten Bereichen zwar noch als stabil, aber es zeichnen sich erste Engpässe ab. Insbesondere Futtermittelhersteller stehen bereits unter Druck. Grund sind gestiegene Futtermittelkosten. Vom Rohstoff Gas sind vor allem die Milchwirtschaft und Schlachtbetriebe abhängig. Eine Reduktion der Gaslieferungen würden den Sektor massiv treffen.

Wöchentliche Gipfeltreffen geplant

Am Dienstag wird die Regierung gemeinsam mit 50 Experten über die aktuelle Situation sowie mögliche Maßnahmen beraten. Der Gipfel für Lebensmittelversorgungssicherheit soll sich künftig wöchentlich zu Beratungen treffen.

Expertisen kommen dabei aus der Sektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, vom Agrarmarkt Austria (AMA), oder der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen (BAB). Weiters sind auch Vertreter des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) beim Krisen-Gipfel dabei.