Vor Beginn der Erwarteten Gegenoffensive hat Russland offenbar die Taktik geändert. Waren es zuletzt immer wieder Angriffe auf die ukrainische Energie-Infrastruktur, hat der Kreml es nun auf Munitionslager abgesehen. Mit 21 Drohnen griff Moskau ein Raketensilo der ukrainischen Armee an. Mindestens 30 Menschen sollen dabei teils schwer verletzt worden sein.

Angriffe auf Heimatstadt der ESC-Teilnehmer

Der Luftangriffsalarm ertönte um exakt 3.05 Uhr. Vier Drohnen trafen eine Armeeeinrichtung und verursachten eine Explosion, die nahe gelegene Wohnhäuser und andere Gebäude beschädigte.

Die Militärverwaltung der Oblast Chmelnizkij erklärte: “Heute hat der Feind erneut Chmelnizkij mit einer Kampfdrohne angegriffen und dabei eine der kritischen Infrastruktureinrichtungen der Region getroffen, die sich außerhalb der Siedlungen befindet.”
Zugleich veröffentlichte Jermak Fotos von zerstörten Häusern in der Stadt Ternopil in der Westukraine. Dort seien Raketen eingeschlagen, als das ukrainische Duo Tvorchi beim Finale des Eurovision Song Contests (ESC) in der britischen Metropole Liverpool aufgetreten sei. Es gebe zwei Verletzte. Ternopil ist die Heimatstadt der ESC-Teilnehmer. “Russen sind komplexe Terroristen”, sagte Jermak.

Selenskyj will NATO-Beitritt der Ukraine

“Wir müssen Russlands Wirtschaft zerstören, sie müssen zahlen für all ihre Verbrechen.” Die Ukraine müsse stark genug werden, damit Russland keine Chance mehr habe, das Land anzugreifen. “Der Sieg der Ukraine bedeutet die Rückkehr unserer Gebiete, Sicherheitsgarantien und der Beitritt zur NATO”, sagte er. Dafür wollte sich auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei seinem Besuch in Berlin am Sonntag einsetzen.