Einige russische Kommentatoren sehen den Besuch positiv, vor allem durch die Nichtmitgliedschaft in der NATO: “Die Österreicher halten an ausgewogeneren Ansätzen fest als selbst die Deutschen und beanspruchen die Rolle eines globalen Vermittlers und einer Verhandlungsplattform. Deshalb haben sie sich trotz ihrer EU-Mitgliedschaft geweigert, Waffen an die Ukraine zu liefern.”, zitiert die “Izwestija” den Politikwissenschaftler Wadim Trukchatschew.

Eine Sprecherin der EU-Kommissionssprecherin kommentierte den Besuch mit den Worten: “Grundsätzlich ist für uns jeder Versuch, der Ukraine Frieden zu bringen, nützlich.” Negativ wie meistens kritisierte die “Süddeutsche Zeitung” den Besuch des Bundeskanzlers bereits im Vorfeld: “Eine Mission ohne Erfolgsaussicht.”

Die meisten zitieren Nehammers Worte über das Treffen “direkt, offen und hart” als Zusammenfassung und teilen seinen pessimistischen Ausblick.

Die Welt blickt auf Österreich

Die New York Times widmet sich gleich auf ihrer Titelseite Nehammers Besuch bei Putin. Sie lässt in ihrem Beitrag den österreichischen Bundeskanzler ausführlich zu Wort kommen und zitiert seine Einschätzung der Situation: “Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer hat nach seinem gestrigen Treffen mit Wladimir Putin die Befürchtung geäußert, dass der russische Präsident eine drastische Verschärfung der Brutalität des Krieges beabsichtigt. ‘Die Schlacht, die droht, darf in ihrer Heftigkeit nicht unterschätzt werden’, sagte Nehammer”, schreibt die berühmte Tageszeitung.