„Corona – Des Rätsels Lösung?“, lautet der Titel von Sprengers jüngst erschienenem Buch. Der Mediziner war 2020 – also zu Beginn der Corona-Pandemie – Mitglied der Taskforce des Gesundheitsministeriums. Doch schnell wurde ihm klar: die Pandemie wird hierzulande viel zu sehr politisiert.

Ungeimpfte wurden zum Feindbild

Politisierung führe immer schnell zur Polarisierung, da die Politik nun mal gerne mit Schwarz-Weiß-Bildern arbeite und Schuldige parat hätte, wenn sich die Zahlen mal nicht so entwickeln würde, wie erhofft, so Sprenger in einem Interview mit der “Welt”.
Letztlich seien “Ungeimpften” zum Feindbild erklärt worden. “In der polarisierenden Betrachtung sind wir bis heute verblieben. Auch die Medien haben mitgespielt. In Skandinavien hat kein Qualitätsmedium Begriffe wie Corona-Leugner, Querdenker oder Verschwörungstheoretiker benutzt oder generiert. Man verunglimpft nicht einfach pauschal Bevölkerungsgruppen, Stimmen aus der Wissenschaft oder kritische Journalisten”, stellt der Arzt fest.

Begriffe wie "Coronaleugner" würde es in beispielsweise in Schweden gar nicht geben

Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche wurden ausgeblendet

Was Sprenger vor allem an der Corona-Politik in Österreich und Deutschland kritisiert, ist der “Tunnelblick”. Medizinisch-virologische gäbe es viele blinde Flecken, viele unerwünschte Nebenwirkungen, also viele Kollateralschäden, die jetzt erst sichtbar würden.

“Wir haben die Pandemie viel zu spät als ein gesamtgesellschaftliches Ereignis betrachtet. Sie betrifft uns alle, vom ungeborenen Kind bis zum sterbenden alten Menschen. Dadurch wurden viele gesundheitliche und psychosoziale Effekte ausgeblendet. Jetzt geben sich die Verantwortlichen überrascht von diesen Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche. Dabei haben Sozial- und Gesundheitswissenschaftler von Anfang an auf diese Folgen hingewiesen. Sie wurden aber oft diffamiert und als Maßnahmenkritiker diskreditiert, obwohl sie nur eine andere Sichtweise einbrachten als die virologische”, kritisiert Sprenger.

Vor allem viele Kinder und Jugendliche leiden an den Folgen der PandemieGetty

"Verlorene Lebensjahre"

Brisant: Der mittel- und langfristige Schaden aufgrund unverhältnismäßiger Maßnahmen für Kinder und Jugendliche werde noch immer unterschätzt. Doch Sprenger stellt klar: “Wenn nur jeder Hundertste Unter-20-Jährige Suchtprobleme, Bildungsdefizite, psychische oder andere Probleme entwickelt, übergewichtig wird, dann sind das enorm viele gesunde Lebensjahre, die verloren gehen”.

Ist die Pandemie überwunden?

Auch der eXXpress warnte immer wieder vor den angesprochenen Entwicklungen: Die Corona-Pandemie brachte eine Übersterblichkeit mit sich – allerdings größtenteils als Folgeerscheinung. Die Mehrheit der Sterbefälle waren nämlichMenschen, die sich nicht mit Covid angesteckt hatten – aber wegen Covid nicht zum Arzt gegangen sind.

“Möglichst nicht ins Spital fahren”

Das Hin und Her bei den Corona-Maßnahmen sei in anderen Ländern weniger ausgeprägt als in Österreich, erklärt Hofmarcher im “Standard” weiter. Der unklare Kurs der Regierung habe die Moral bei der Einhaltung der Regeln untergraben und in der Folge zu mehr Infektionen, Spitalpatienten und Todesfällen geführt.

Erneute Übersterblichkeit

Diese Entwicklung scheint leider noch weiterzugehen. Neue Daten der Stadt Wien zeigen, dass bei Menschen ab 65 in der vergangenen Woche erstmals im laufenden Jahr wieder eine eindeutige Übersterblichkeit in Österreich festzustellen war.

eXXpress-Medicus Dr. Marcus Franz warnet immer wieder vor Folgeschäden der Pandemie

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