Grundsätzlich sei 2G zwar eine sinnvolle Maßnahme – allerdings weniger zum Schutz vor einer Infektion mit dem Corona-Virus, als vielmehr um den Impf-Anreiz innerhalb der Bevölkerung zu erhöhen. Aus Perspektive einer geimpften oder genesenen Person bringe 2G daher nur begrenzt mehr Sicherheit. So lautet jedenfalls das Fazit eines Schweizer Epidemiologen, der vor allem an die Schutzwirkung von FFP2-Masken erinnert.

Grundsätzlich hält er aber fest, dass Corona-Ausbrüche bei 2G-Veranstaltungen milder verlaufen, weil alle Teilnehmer schon eine gewisse Immunität haben. Das Übertragungsrisiko sei ohne Masken aber erheblich höher, was dazu führen kann, dass die Zahlen steigen statt sinken. “Ohne Masken wird man auf jeden Fall mit mehr Ansteckungen rechnen müssen als mit Masken”, sagte der Epidemiologe Marcel Salathé von der ETH Lausanne gegenüber dem “Tagesanzeiger”.

Max-Planck-Institut unterstreicht Schutzwirkung

“Wenn 2G den Eindruck erwecken sollte, dass die Menschen Massnahmen wie Masken und Distanz vernachlässigen können, und wenn die Betreiber von Clubs und Bars glauben, auf Messgeräte und eine effiziente Belüftung ihrer Lokale verzichten zu können, dann könnte sich 2G als kontraproduktive Massnahme erweisen, die zu einer erhöhten Risikobereitschaft der Gäste und insgesamt zu mehr Ansteckungen führt”, warnt sogar sein Kollege, der Epidemiologe Antoine Flahault von der Universität Genf.

Eine neue Studie des Max-Planck-Instituts zeigt zudem, dass FFP2-Masken sehr gut vor einer Ansteckung schützen – viel besser als gewöhnliche Masken. Sinnvoll sei ihr Einsatz etwa für längere Fahrten mit Öffis oder bei längerem Aufenthalt in geschlossenen Räumen.