“Äußerst zufrieden” ist Rechtsanwalt Andreas Schweitzer im Telefonat mit dem eXXpress. Mehr als zwei Jahre lang sei der Ruf seines Mandanten ruiniert worden – nun ist klar: Edis S. hatte mit der Erstellung oder Verbreitung des Ibiza-Videos nichts tun. Auch den investigativen Journalisten und Betreiber der Seite eu-infothek.com, Professor Gert Schmidt hat S. nicht betrogen. Ein Vorwurf, den Schmidt selbst stets zu entkräften versuchte.

Vorwürfe entkräftet

Edis S. war eine von drei Personen, die im Zuge der Ibiza-Ermittlungen festgenommen worden waren. Zwei Wochen saß er in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Wien warf ihm unter anderem vor, an den Planungen für das Video beteiligt gewesen zu sein. Er soll auch mitgeholfen haben, den Lockvogel auszubilden und die Villa auf Ibiza zu organisieren. Und dann, so die Staatsanwaltschaft, hätte er auch versucht, Kaufinteressenten für das Video zu finden. Diese Vorwürfe haben sich nun allesamt als unberechtigt erwiesen.

Zeuge im Ibiza-Prozess

Zuletzt trat Edis S. als Zeuge im Prozess gegen den “Ibiza-Detektiven” Julian Hessenthaler in Erscheinung.  Dort bestätigte er unter Wahrheitspflicht, dass Julian Hessenthaler Geschäfte mit Rauschgift abgewickelt hat.

Ging es bei den Anschuldigungen immer nur darum, Edin S. unglaubwürdig zu machen? Dieser Verdacht liegt laut Gert Schmidt nahe. Edin S. habe in der Ibiza Causa selbst ermittelt, konnte wertvolle Informationen generieren. Dass er mit diesen Informationen den Betreiber der Plattform “EU-Infothek” betrogen haben soll, ist für Schmidt selbst eine “grobe Fehleinschätzung des BKA”. Dass Edis S. nun entlastet ist, kommentiert Schmidt mit den Worten “Gott ist gerecht”.

Anwalt berät weitere Schritte mit seinem Mandanten

Sowohl sein Anwalt Andreas Schweitzer als auch Gert Schmidt vermuten hinter der Kampagne gegen Edis S. “verschiedene, sehr finanzkräftige Strömungen”. Ob S. nun zu einem “Gegenschlag ausholen” wird, um seinen Ruf zu rehabilitieren, ließ der Verteidiger noch offen. Im Augenblick überwiege die Freude, dass nun endlich klar sei, dass die Anschuldigungen völlig haltlos waren.