Am heutigen Weihnachtstag sollten eigentlich Vorfreude und Liebe in der Luft liegen, doch im kleinen Ort Vorderweißenbach im oberösterreichischen Mühlviertel liegen Schwere und tiefe Trauer in der Luft: Denn am gestrigen Donnerstag, den 23. Dezember 2021, verlor der 2044-Seelen-Ort einen seiner allerjüngsten Bewohner durch ein tragisches Unglück: Den erst zwei Jahre alten Simon.

Wie der eXXpress berichtete, waren seine Eltern am Vorabend bei Nachbarn zu Besuch gewesen, der kleine Bub schlief bereits tief und fest in seinem Bettchen. Die Mutter (28) und der Vater (31) hatten das Haus und ihren kleinen Sohn im Gewissen verlassen, an alles gedacht zu haben – das Babyfon war aufgeladen und angeschalten, sie hatten es mit. Doch als der kleine Simon aufwachte, schlug es nicht an. Auch nicht, als er sich aus seinem Bettchen auf machte, um nach seinen Eltern zu suchen – und ihn diese Suche schließlich aus dem Haus in die Kälte führte.

Simon erfror bei minus 10 Grad

Simon war erst vor wenigen Wochen mit seinen Eltern in das neu gebaute Haus übersiedelt, der Besuch bei den Nachbarn sollte auch zur Eingliederung in die Gemeinde dienen. Immer wieder blickten die Eltern prüfend auf das Babyfon, doch alles schien ruhig. Der Schein trügte – denn Simon war unterwegs vor dem Haus seiner Eltern und suchte, nur in seinem kleinen Strampler bekleidet bei minus 10 Grad nach Mama und Papa.

Erst in den frühen Morgenstunden bemerkte die Mutter das Fehlen ihres Sohnes, sie und ihr Mann machten sich sofort panisch auf die Suche nach Simon. Vergeblich suchten die verzweifelten Eltern nach ihm. Wenig später wurde Simon stark unterkühlt rund 100 Meter vom Elternhaus entfernt vor der Garage der Nachbarn liegend gefunden. Die Nacht zuvor war bitterkalt, es hatte Minusgrade. Der alarmierte Notarzt versuchte noch, den Buben wiederzubeleben, leider vergeblich – für Simon kam jede Hilfe zu spät.

Ermittlungen gegen Eltern eingeleitet

Die Staatswaltschaft wurde von der Polizei über den Todesfall informiert und hat Ermittlungen eingeleitet. Die jungen Eltern werden von einem Kriseninterventionsteam betreut.

In Vorderweißenbach herrscht Schockstarre, der ganze Ort trug am Tag nach Bekanntwerden der Tragödie Schwarz: “Der ganze Ort ist erschüttert”, rang gestern der Bürgermeister Leopold Gartner um Worte. Die Eltern könnten mit jeglicher Unterstützung aus der Bevölkerung rechnen. “Wir müssen schauen, wie wir ihnen helfen können. Was immer ansteht, jede Hilfe, die sie brauchen – sie werden sie bekommen”, versicherte der Bürgermeister.