In Frankreich sollte sich Teodoro “Teodorin” Nguema Obiang Mangue (53) aktuell nicht mehr so schnell blicken lassen: Der Multi-Millionär, Playboy und Nebenerwerbs-Vizepräsident von Äquatorialguinea (1,4 Millionen Einwohner) wurde in einem Geldwäsche-Prozess in Paris zu drei Jahren Haft verurteilt.

“Teodorin”, der ein Privatvermögen von mindestens 110 Millionen Euro besitzen soll, ist der Sohn von Teodoro Obiang Nguema Mbasogo (80), der als Staatschef schon 43 Jahre lang das ölreiche Land regiert – und stets mit 95 bis 98 % der Stimmen wiedergewählt wird.

Nach der Präsentation des Schlussergebnisses der Klimakonferenz in Ägypten dürfte bei den Obiangs wohl eine Flasche Dom Pérignon Rosé Vintage Coffret Gold 2000 (um die 50.000 Euro) geköpft worden sein: Immerhin erfuhren auch die Herrscher von Äquatorialguinea, dass die Wirtschafts-Nationen schon in Kürze Millionenbeträge für den Klimaschutz an alle Entwicklungsländer überweisen müssen – und vermutlich dürfte da auch so einiges für den Staat an der westafrikanischen Küste abfallen. Immerhin ist das Land auch auf der aktuellen DAC-Liste der Entwicklungsländer durch das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ganz offiziell gereiht.

Stimmte in Ägypten für die Überweisung von Klimaschutz-Millionen an Entwicklungsländer mit: Leonore Gewessler (Grüne)

Wer wird die Auszahlung der Klima-Millionen an afrikanische Länder kontrollieren?

Mit dem Beschluss der Klimakonferenz müssten die Steuerzahler der EU – bekanntlich “für den Klimaschutz” – auch die Regenten in Äquatorialguinea “fördern”, was vielen Österreichern und Deutschen, die unter den massiven Preissteigerungen bei Energie und Lebensmittel leiden, nicht wirklich besonders gut gefallen wird: So ist zwar die Mehrheit der Bevölkerung in Äquatorialguinea sicher bedürftig, doch es könnten gewisse Zweifel bestehen, dass die Klimaschutz-Millionen der EU-Nationen tatsächlich genau dieser Bevölkerungsgruppe helfen werden.

So kam die Herrscherfamilie schon jetzt – trotz offensichtlicher Armut vieler Bürger von Äquatorialguinea – zu gewaltigem Reichtum: In der von Kritikern als “autoritäre Kleptokratie” bezeichneten Republik dürften sich Vater und Sohn Obiang extrem bereichern. Vor allem “Teodorin” (53) zeigte seinen Luxus gerne in Frankreich oder in Brasilien: So wurde in Paris seine millionschwere Supercar-Sammlung einkassiert – und Brasiliens Zoll beschlagnahmte beim Vizepräsidenten bei dessen Einreise 1,4 Millionen Dollar Cash in einem Koffer sowie Uhren im Wert von weiteren 15 Millionen Dollar.

Bis zur ersten Überweisung der Klimaschutz-Millionen aus der EU an Staaten wie Äquatorialguinea sollte vermutlich ein Kontrollgremium geschaffen werden, das den korrekten Einsatz der Gelder überwachen müsste.

Netter Lebensstil: Vizepräsident Teodoro "Teodorin" Nguema Obiang Mangue - er ist in Frankreich verurteilt.
Die französische Exekutive beschlagnahmte die Supercars des Vizepräsidenten Aquatorialguineas.
In Brasilien beschlagnahmt: Das "Taschengeld" des äquatorialguinesischen Vizepräsidenten - 1,4 Millionen Dollar in Cash.