Hunderttausende Menschen haben am Montag in Frankreich an den traditionellen Demonstrationen zum 1. Mai teilgenommen – dabei wurde erneut gegen die Pensionsreform von Präsident Emmanuel Macron protestiert. Bei strömenden Regen kam es am Nachmittag bei dem Protest in der Hauptstadt Paris zu zahlreichen Ausschreitungen: Teilnehmer schleuderten Wurfgeschosse durch die Luft. Ein dramatisches Video in den sozialen Medien zeigt sogar, dass einer der Demonstranten eine Benzinbombe in eine Gruppe Polizisten warf.  Die Uniform eines Beamten fing dabei Feuer. Rasch bildeten die Einsatzkräfte einen geschlossenen Kreis um den Polizisten und löschten den Brand.

In der französischen Hauptstadt wurden mindestens 30 Personen festgenommen.

Brennende Fahrzeuge in Lyon

Ähnliche Szenen spielten sich in Lyon ab. Dort wurden mindestens zwei Fahrzeuge in Brand gesteckt. Die Polizei ging – genau wie in Paris – mit Tränengas gegen die Demonstranten vor. Die Präfektur Rhône sprach im Kurzbotschaftendienst Twitter von vier Festnahmen.

Kritik an Macron

Die Vorsitzende der linksgerichteten Gewerkschaft CGT, Sophie Binet, kritisierte, Macron habe sich durch die Pensionsreform isoliert. “Die Exekutive kann nicht ohne die Unterstützung des Volkes regieren”, sagte sie vor den Pariser Protesten. Ihre Gewerkschaft habe noch nicht entschieden, ob sie das Angebot der Regierung zu Gesprächen über andere arbeitsmarktpolitische Themen annehmen werde.