So gaben in der Umfrage zwei Prozent der Teilnehmer an, sie seien in den letzten 24 Monaten am Arbeitsplatz sexuell belästigt worden. Sogar zehn Prozent gaben an, gemobbt zu werden. Werden solche Fälle in der Schweiz normalerweise der Bundesverwaltung gemeldet, müssen sie untersucht werden – beim NDB war das jedoch selten der Fall.

Als die Arbeitsgruppe daraufhin die Vorwürfe untersuchte, hielt sie konkret fest: „Sexismus ist immer noch Teil unserer Unternehmenskultur.“ Bemerkungen und Kritiken Mitarbeitern, die Sexismus feststellen, sollen nicht ausreichend ernst genommen worden sein.

Erste Konsequenzen

Laut Protokoll soll es wiederholt folgende Vorfälle gegeben haben. Junge Kolleginnen sollen trotz höheren Qualifikationen und anderem Job zum Protokollieren eingesetzt worden sein, häufig seien unangemessene Kommentare zum Äußeren oder zur Kleidung einer Person gefallen, Männer sollen in einem belehrenden oder herablassenden Ton mit Frauen gesprochen haben, die jedoch auf ihrem Gebiet Fachexperten waren und Frauen wurde auch immer wieder ins Wort gefallen.

Das Protokoll der Arbeitsgruppe scheint einige Steine ins Rollen gebracht zu haben: Personen wurden verwarnt oder sanktioniert – auch der NDB-Direktor Jean-Philippe Gaudin verlässt das Unternehmen. Warum konkret, darüber wird Stillschweigen gewahrt.