“Achtung an die Einwohner von Charkiw und der Region: Bleiben Sie in Schutzräumen. Die Besatzer schlagen wieder zu!”, warnte Synehubow auf Telegram. Russland hatte zuvor auch die Missachtung der selbst auferlegten Feuerpause während des orthodoxen Weihnachtsfests eingeräumt.

Man habe ukrainische Angriffe erwidert, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wertete den Beschuss als neuen Beleg dafür, “wie falsch jegliches Wort ist, das aus Moskau kommt”. Ukrainischen Angaben zufolge starben zwei Zivilisten beim Beschuss der Stadt Bakhmut. Jener Stadt, in der auch das ergreifende Video der Toten am Pick-Up stammt.

Warum ausgerechnet Bakhmut?

Im Fokus der Kampfhandlungen steht schon seit Wochen die kleine Stadt Bakhmut. Bei deren Belagerung tut sich vor allem die Söldnergruppe Wagner hervor. Deren Gründer Jewgeni Prigoschin begründete den Vorstoß auf die Kleinstadt mit den dortigen riesigen Tunnelsystemen, in denen auch Panzer versteckt werden können. “Das Sahnehäubchen obendrauf ist das Minensystem von Soledar und Bakhmut, das eigentlich ein Netz unterirdischer Städte ist”, erklärte Prigoschin über Telegram. “Es kann nicht nur eine große Gruppe von Menschen in einer Tiefe von 80 bis 100 Metern aufnehmen, sondern auch Panzer und Schützenpanzer können sich darin bewegen.”

Prigoschin äußerte sich, nachdem Vermutungen laut geworden waren, er dränge aus kommerziellen Gründen auf die Einnahme Bakhmuts und seiner Salz- und Gipsminen. Militärexperten zufolge steht der große militärische Aufwand bei der Belagerung der Stadt in keiner Relation zu ihrer vergleichsweise geringen strategischen Bedeutung.

Wagner-Gründer Jewgeni Prigoschin: "Auch Panzer und Schützenpanzer können sich darin bewegen"