Das mehrtägige Video-Tagebuch eines Mädchens in Mariupol (wir haben es für Sie übersetzt) beginnt mit der Zerstörung eines Fensters: “Heute in der Nacht wurde unser Fenster eingeschlagen.” Der Krieg hatte bereits begonnen, im Hintergrund waren Explosionen zu hören. “Das Glas liegt überall.”

Von da an wird man in dem siebenminütigen Video Zeuge der zunehmenden Verschlechterung der Lage: Die Familie muss am Gang auf Matratzen übernachten, Schnee von draußen sammeln, um Wasser zu haben, nach und nach zerstören Bomben das Umfeld. Die Familie beginnt sich auf das Schlimmste einzustellen: “Wir haben alle Sachen für den Notfall eingepackt.”

Am 9. März bricht Feuer im 3. Stock aus, da die Familie keinen Empfang hat läuft der Vater zu Fuß zur Feuerwehr. “Mein Nervensystem hat sich von mir verabschiedet.” Am zehnten Tag des Tagebuchs ist die Familie schließlich umgezogen. Der Hof des einstigen Wohnblocks hat sich in ein Schlachtfeld verwandelt.

Am 12. März um 4 Uhr früh wird das Gebäude, in dem sich die Familie aufhält, beinahe vollständig zerstört. “Die Druckwelle von der Bombe hat alle rund um das Gebäude zerstört. Währenddessen waren wir alle zuhause und haben geschlafen. Mama und ich waren unter der Decke. Das hat uns gerettet. Kein Glass der kaputten Fenster hat uns getroffen, zwei Menschen wurden verletzt.”

Das Mädchen zeigt, wie es nun in der Wohnung aussieht und bemerkt: “Man könnte ein Horrorfilm hier aufnehmen.”

Schließlich ist die Familie bei Freunden, die das Essen mit ihnen teilen. Hier endet das Video. “Danke an alle!”, sagt das Mädchen.