Heute möchte wohl keiner ins seiner Haut stecken. Nachdem Boris Becker (54) am 8. April im Strafprozess am Southwark Crown Court in London von den Geschworenen in vier von 24 Anklagepunkten schuldig gesprochen wurde (eXXpress berichtete), verkündet Richterin Deborah Taylor heute das Strafmaß. Und dieses wird mit Spannung erwartet! Theoretisch könnte der dreifache Wimbledonsieger für jeden der vier Anklagepunkte sieben Jahre Gefängnis bekommen.

"Boris Becker war unehrlich, und das macht die ganze Sache sehr ernst."

Becker soll den britischen Behörden in seinem Insolvenzverfahren Vermögenswerte in Millionenhöhe nicht ordnungsgemäß angegeben und Trophäen nicht ausgehändigt haben. Weiters soll er Immobilien und Konten gegenüber dem Insolvenzverwalter verschwiegen haben. Der Ex-Tennisstar bestritt bis zuletzt alle Vorwürfe. Ein britischer Anwalt erklärt im Interview mit der deutschen „Bild“: “Becker wurde von den Geschworenen in vier Anklagepunkten für unehrlich befunden, obwohl er verpflichtet war, die Wahrheit zu sagen: Er unterschlug Beträge in siebenstelliger Höhe. Er hat versucht, mithilfe anderer Gelder abzuschöpfen. Boris Becker war unehrlich, und das macht die ganze Sache sehr ernst.”

Boris Becker mit Freundin Lilian de Carvalho Monteiro (33)

Im Speisesaal wurden früher Hinrichtungen durchgeführt – hier könnte Boris Becker einsitzen:

Falls Boris Becker heute Mittag zu einer Haftstrafe verurteilt wird, könnte er sie im Wandsworth-Gefängnis im Südlondoner Stadtbezirk London Borough of Wandsworth  absitzen müssen. Und das ist für die Härte seiner Wärter bekannt! Spitzname: „Screws Jail! Und auch sonst gibt’s hier nicht viel zu lachen – hier alle Details:

– Wandsworth ist das zweitgrößte Gefängnis Großbritanniens und nahm 1851 seinen Betrieb auf. Es war früher ein reines Männergefängnis und hat Platz für 1500 Gefangene.
– Es gibt einen eigenen Trakt für Sexualstraftäter. Im Onslow-Trakt (rund 350 Betten) sind ausschließlich Männer untergebracht, die der Vergewaltigung oder sexueller Angriffe beschuldigt werden. Hier wurde auch Wikileaks-Gründer Julian Assange 2010 vorübergehend untergebracht.
– Womit er nicht der einziger Promi in Wandsworth war. Schriftsteller Oscar Wilde, Rockstar Pete Doherty, Briten-Journalist und Ex-Energieminister Chris Huhne sowie 70er-Musik-Star Gary Glitter mussten schon hier einsitzen.
– Besonders bizarr: Das Gefängnis besaß lange einen eigenen Hinrichtungsraum, bis vor 60 Jahren wurden hier auch noch Hinrichtungen durchgeführt. Im Zuge von Umbauarbeiten wurde dieser Raum „umfunktioniert“ – und dient heute als Speisesaal …