Das entspreche etwa einer 40-prozentigen Auslastung der maximalen Kapazität. Die angemeldeten Mengen können sich mit einem gewissen Vorlauf aber auch noch im Laufe eines Tages ändern.

Das war laut dem Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, schon am Mittwoch der Fall, als andere Netzbetreiber Zahlen veröffentlicht hatten. Müller schrieb am Abend auf Twitter, das russische Staatsunternehmen Gazprom habe renominiert und die zuvor für Donnerstag angemeldete Menge gesenkt, auf eine etwa 30-prozentige Auslastung. Zuvor waren nach seinen Worten mehr in Aussicht gestellt worden.

Ende Juli nächste Drosselung?

Die Liefermenge in den kommenden Monaten dürfte große Auswirkungen etwa auf die deutsche Wirtschaft, aber auch Privatkunden haben, da sie sich wahrscheinlich auf Gaspreise niederschlägt. Sie dürfte auch ausschlaggebend dafür sein, wie weit Deutschland seine Gasspeicher noch vor der kalten Jahreszeit auffüllen kann und ob es zu einer Mangellage kommt. Kremlchef Wladimir Putin hatte in der Nacht auf Mittwoch vor einer Drosselung Ende Juli gewarnt und technische Gründe angeführt. Die Bundesregierung hält diese für vorgeschoben.

Schöllhammer: Putin wird weiter Druck ausüben

Somit fließt nun also zwar wieder russisches Gas über die Pipeline Nord Stream 1 nach Europa, allerdings nur mit einer Auslastung von 30 %. Das entspricht exakt der Prognose des bekannten Politik-Experten und eXXpress-Kolumnisten Dr. Ralph Schöllhammer von der Webster University in Wien: “Wladimir Putin wird Europa seine Hände an der Kehle spüren lassen – und so ständig Druck ausüben” – eXXpress berichtete.

Der Politologe Ralph Schöllhammer liefert im eXXpress regelmäßig detaillierte und genaue Analysen