
Es geht wieder bergauf: Flughafen Wien nach Coronakrise weiter auf Erholungskurs
Die börsennotierte Flughafen Wien AG ist weiter auf Erholungskurs. Für 2023 rechnet der Vorstand mit einem Gewinn von mehr als 150 Millionen Euro. Das wäre ein Plus von 30 Prozent gegenüber den 115 Millionen Euro, die der Vorstand zuletzt für 2022 erwartete.
Der Airport sprach am Donnerstag von einem “erfolgreichen Comeback der Luftfahrt”. In Wien wurden im Vorjahr 23,7 Millionen Passagiere gezählt, ein Plus von 127 Prozent gegenüber 2021, aber um 25 Prozent weniger als im Rekordjahr 2019. “2022 ist die Luftfahrt wieder zurückgekehrt: Das Passagieraufkommen am Flughafen Wien hat sich mehr als verdoppelt und liegt nun insgesamt bei etwa 75 Prozent des Vorkrisenniveaus”, sagte Vorstand Julian Jäger. “Für 2023 erwarten wir daher weiteres Wachstum auf 26 bis 27 Millionen Passagiere am Standort Wien.
Und: “Erstmals nach Jahrzehnten ist die Flughafen Wien AG schuldenfrei und kann die geplanten Investitionen aus dem eigenen Cash-Flow finanzieren”, betonte Vorstand Günther Ofner. 2023 soll der Umsatz auf 830 Millionen Euro und das operative Ergebnis EBITDA auf mehr als 325 Millionen Euro steigen. Die Investitionen werden auf 135 Millionen Euro fast verdoppelt.
Der Flughafen Wien hatte nach dem massiven Passagiereinbruch in der Corona-Pandemie die Pläne für die dritte Piste fürs Erste auf Eis gelegt. Es würden keine Maßnahmen für die Realisierung getätigt, hieß es. Vor der Coronakrise war geplant, 2024 oder 2025 mit den Arbeiten zu beginnen. “Das Projekt ist nicht abgesagt”, es könnte aber sein, dass sich das “einige Jahre nach hinten schiebt”, so Ofner 2021.
Kommentare
Im Gegensatz zu den Staats- und Gemeindebetriebe wie Wien Energie, ÖBB etc. ist der Flughafen in Wien jedoch äußerst profitabel – oder was glauben sie warum sich der derzeit größte Aktionär (australischer Pensionsfont) weitere 10% der Aktien sicher will?
Wie Profil aufgedeckt hat ist der “Australische Pensionsfonds” gar kein Aktionär, sondern hat nur Beraterfunktion für den Aktionär. Der ist ein Pool aus lauter unbekannten Geldgebern in Briefkastenfirmen auf den Caymen Islands, die wieder Briefkastenfirmen als Eigentümer haben und wieder unzählige Male weiter so.
@Trachtl: Natürlich ist der FH profitabel, zumindest bis jetzt. Dies auch aufgrund Ausquetschung der (neueren) Mitarbeiter. Großanteilseigner wie der austral. P.fonds verbessern die Situation nicht. Die wollen nur noch mehr Gewinn/Dividenden sehen. Ob es die in Hinkunft geben wird, wird sich erst zeigen, denn leistbares/billiges Fliegen für die breite Masse steht nicht auf der Agenda diverser Kreise. Diese “breite Masse” war es aber, die viele F.häfen zu Cashcows gemacht hat. Wie rasch diese “diversen Kreise” alles abstellen können, haben wir Anfang 2020 gesehen.
Scheinbar wird Nachhaltigkeit nur gepredigt!
Der Wiener Flughafen hat letztes Jahr die größte PV-Anlage Österreichs in Betrieb genommen und wird dieses Jahr wahrscheinlich der erste Großflughafen der Welt sein der tatsächlich CO2-neutral betrieben wird. Also ich verstehe genau so etwas unter Nachhaltigkeit.
Anstatt immer nur Negatives hervorzuheben sollten wir genau solche positiven Leistungen viel mehr herausstreichen.
Negatives sollte man schon auch hervorheben, sonst geht es unter. Es ist sehr lobenswert, wenn man es mit Pv-Anlagen versucht. Aber gleich von CO2-Neutralität zu sprechen, ist übertrieben. Sind Zahlenspielchen, Greenwashing, Auslegungssache. Vor Jahren schon sah man am FH auf Bildschirmen “-70% CO2-Werbungen”, weil man ein paar E- und Gasautos laufen hatte. Bald wird man den FH wohl als Luftkurort präsentieren. Auch ist vielen Leuten noch die eigens für die 3. Piste angelegte Homepage in Erinnerung. So schnell konnte man gar nicht schauen, hat man schon für (!) den Bau gestimmt. Eine richtige Auswahlmöglichkeit gab es gar nicht. So kriegt man (auch) die Zahlen, die man braucht. ….
Ja, eh. Nach Corona ist vor der nächsten Krise. Deshalb ist es für mich völlig unverständlich, dass man glaubt, es ginge nun so fein weiter mit dem Aufschwung. Das ist eine kurze Phase. Vor allem wollen viele Menschen noch schnell in den Urlaub fliegen, bevor dieser unleistbar oder anhand der maroden Systeme unmöglich wird. Noch unverständlicher ist für mich das neue Projekt in Schwechat. Ein Hotel mit 500 Betten, weil der Flughafen so gut besucht ist? Wenn die Inflation in eine Rezession mündet und sich keiner mehr in der Mittelschicht das Fliegen leisten kann, könnte man dort dann die eingeladenen Goldstücke unterbringen. Diese Hochnäsigkeit kann ich einfach nicht nachvollziehen. Jeder professionelle Betriebswirtschaftler ist derzeit höchst vorsichtig mit derartigen Großinvestitionen.
Diese “Hochnäsigkeit”, wie Hoppla es bezeichnet, kann man durchaus nachvollziehen; zumindest, wenn man Jahrzehnte dort gearbeitet hat. … Man darf nicht vergessen, der FH ist ein Politbetrieb, hier gelten ganz eigene Regeln. Siehe auch andere Staats- und Gemeindebetriebe wie Wien Energie, ÖBB etc. Der Schönrederei und Tatsachenverdrehung sind keine Grenzen gesetzt. Bis inkl. 2019 hat´s geheißen, dass der FH das Zukunftsgeschäft sei, unumgänglich, der Superhub in die ganze Welt, fantastischste Wachstums- und Ausbauaussichten. Alle (Politiker!) waren sich einig. Dann kam der politische Befehl zur Plandemie. Plötzlich hieß es, teils von den gleichen Leuten: Eh klar, dass das nicht so weitergehen konnte…. Neue Normalität, CO2-Blabla usw. Nun – momentan – wird den Menschen ein Plandemieende vorgegaukelt und eine Rückkehr zur Normalität (welche?).. und man quasselt wieder das Übliche aus Vorplandemiezeiten. Wenn aber jetzt angeblich wieder alles so toll am FH ist, wo fehlen an allen Ecken und Enden Mitarbeiter? Wohin sind die verschwunden? Wieso findet man keine (geeigneten), trotz reger Zuwanderung aus aller Herren Länder?