In den selbst ernannten “Volksrepubliken” Luhansk und Donezk haben prorussische Separatisten das Sagen. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte beide als unabhängige Staaten anerkannt und danach einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen.

Kaum noch Bunker

Auf die Frage, was nun bevorstehe, sagte Hajdaj: “Die Hölle.” Er erinnerte an Butscha oder Mariupol, wo seit Wochen schlimme Angriffe und Kriegsverbrechen beobachtet werden. “Bei uns wird es noch viel schlimmer”, sagte der Gouverneur. Anders als in anderen Teilen des Landes gebe es in Luhansk für die Ukrainer kaum noch Bunker, in denen sie Schutz suchen können. “Wir verstecken uns in den Kellern. Ich versuche, alle meine Mitbürger zu überzeugen, von hier weg zu gehen.”

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Videoansprache vor der erwarteten russischen Offensive im Osten der Ukraine gewarnt. “Das wird ein harter Kampf, wir glauben an diesen Kampf und unseren Sieg”, sagte Selenskyj. “Wir sind bereit, gleichzeitig zu kämpfen und nach diplomatischen Wegen zu suchen, um diesen Krieg zu beenden.”

Der ukrainische Präsident Selenskyj empfing am Samstag Bundeskanzler Nehammer in Kiew

Parade am 9. Mai soll stattfinden

Vor zwei Wochen schon wurde der 9. Mai als Zielvorgabe zum Abschluss der russischen Invasionspläne genannt. Der Abzug der russischen Truppen von der belagerten Stadt Kiew Ende März weckte vorsichtige Hoffnungen auf eine mögliche Verhandlungsbereitschaft Russlands. Gleichzeitig konnten militärische Umgruppierungen in den Separatistengebieten im Südosten beobachtet werden – aufgrund der erheblichen Verlusten müssen die aus dem Norden abgezogenen Truppen völlig neu ausgestattet und neu gruppiert werden.