Der Abbau von 10.000 Stellen bei Microsoft wurde bereits im Jänner angesagt und kommt somit nicht überraschend. Dennoch ist es erstaunlich, dass es ausgerechnet das gesamte Ethik-Team getroffen hat, das für die KI zuständig war. Sie alle haben ihre Jobs verloren. Bestehen bleibt dem Vernehmen nach jedoch das übergeordnete Office of Responsible AI. Überraschend kommt das deshalb, weil Microsoft aktuell Milliarden in die Partnerschaft mit OpenAI investiert, die den Browser Edge und die Suchmaschine Bing für die Integration der KI für die Zukunft fit machen soll.

Ohne Kontrolle sind beschleunigte Einsätze möglich

Wie die Bezeichnung des Ethik-Teams bereits verrät, sollten diese Mitarbeiter sicherstellen, dass die KI bei den Produkten verantwortungsvoll eingesetzt wird. „Unsere Aufgabe war es, es ihnen zu zeigen und Regeln in Bereichen zu schaffen, in denen es keine gab“, erklärte ein ehemaliger Mitarbeiter gegenüber dem Portal „The Platformer“. Das Team, das aus sieben Leuten bestand, hatte unter anderem die Risiken ermittelt, die aus der Übernahme der OpenAI-Technologie für die Microsoft-Produkte entstehen könnten. Das hätte in weiterer Folge zu verzögerten Einsätzen geführt, und das soll der Grund sein, nach Einschätzung der gefeuerten Belegschaftsmitglieder, warum die ganze Abteilung gestrichen wurde. Ohne Ethik-Team geht der Einsatz der KI bei diversen Produkten sicher schneller.

Microsoft speist Interessierte mit Floskeln ab

Eine erklärende Stellungnahme gab es von Microsoft dazu nicht. Stattdessen müssen sich Interessierte mit einer Floskel zufrieden geben. „Wir schätzen die bahnbrechende Arbeit, die das Team für Ethik und Gesellschaft geleistet hat, um uns auf unserem Weg zu verantwortungsvoller KI zu unterstützen“, verlautete es aus dem Konzern.