Dass der Kampf gegen Krebs wichtig und sinnvoll ist, stand niemals zur Debatte. Abgestimmt wurde in Straßburg über den Versuch, die Debatte zu “entführen” und für neue Regeln und neue Verbote zu missbrauchen. “Ja zum gemeinsamen Kampf gegen Krebs, nein zu Krebswarnschildern auf unseren Weinflaschen”, stellte dazu etwa ÖVP-EU-Abgeordnete Christian Sagartz in einer Aussendung der Europäischen Volkspartei (EVP) klar.

Warnungen wie bei Zigaretten

Ein eigens dafür initiierter Sonderausschuss des EU-Parlaments hat sich mit Möglichkeiten der Krebsbekämpfung beschäftigt und einen Bericht mit neuen Leitlinien und Empfehlungen vorgelegt, über den nun abgestimmt wurde. Darunter befand sich auch der umstrittene Vorschlag, ähnlich wie bei Zigarettenpackungen Bier- und Weinflaschen mit Warnhinweisen zu versehen.

Konnte die Warnbilder mit seiner Fraktion verhindern: Christian SagartzÖVP Burgenland

"Cava, Wein und Bier" kriminalisieren

Der Vorschlag wurde durch die Stimmen der EVP verhindert. Statt Warnschildern soll es nun “Informationen zu moderatem und verantwortungsbewusstem Trinken” geben, wie es hieß. Sagartz ist ÖVP-Vertreter in diesem Sonderausschuss, hat sich bereits im Vorfeld gegen Warnschilder auf Flaschen ausgesprochen. “Krebswarnbilder haben auf einer Weinflasche nichts zu suchen. Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, diese unnötige Maßnahme im letzten Moment zu verhindern und unsere Landwirte nicht mit übermäßiger Bürokratie zu belasten“, betont er. Der neue Aktionsplan – ohne Warnbilder – wurde schließlich mit breiter Mehrheit angenommen.

Die ehemalige spanische Gesundheitsministerin und nunmehrige EU-Abgeordnete Dolors Montserrat, ebenfalls Vertreterin der Fraktion der Europäischen Volkspartei (PPE) twitterte dazu, dass die EVP einem Versuch ein Ende gesetzt habe, “Cava, Wein und Bier zu kriminalisieren”.