Nach einem Tiefstand im Vorjahr ist die Anzahl der in den EU-Staaten gestellten Asylanträge nach oben geschnellt. Im zweiten Quartal 2021 beantragten 103.895 Personen zum ersten Mal Schutz in den Mitgliedstaaten, das sind um 115 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahr und um neun Prozent mehr im Vergleich zum ersten Quartal, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Der Wert lag jedoch immer noch unter dem Niveau vor der Coronavirus-Pandemie.

Deutschland und Frankreich mit meisten Erstantragsstellern

Gegenüber dem zweiten Quartal 2019 wurde ein Rückgang von 28 Prozent verzeichnet. Ein Minus gab es auch bei der Anzahl der Personen, die einen Folgeantrag stellten. Waren es im ersten Quartal 2021 noch 28.150 Folgeanträge, beantragten im darauffolgenden Quartal nur mehr 13.805 einen.

Die höchste Zahl an Erstantragstellern im zweiten Quartal 2021 registrierte Deutschland (29.545), gefolgt von Frankreich (22.015) und Spanien (12.335). Auf diese drei Mitgliedstaaten entfielen 61 Prozent aller erstmaligen Asylbewerber in der EU.

615 Asylanträge unbegleiteter Minderjähriger in Österreich im zweiten Quartal

Die höchste Zahl unbegleiteter Minderjähriger, die Asyl beantragten, verzeichneten Belgien, Österreich und Deutschland. Insgesamt stellten im zweiten Quartal 2021 4.240 unbegleitete Minderjährige in der EU einen Asylantrag – das sind um 19 Prozent mehr als im ersten Quartal 2021. In Belgien waren es 620 Anträge, in Österreich 615 und in Deutschland 610. In Tschechien, Estland, Lettland und Malta suchte hingegen kein unbegleiteter Minderjähriger um Asyl an.

Was die Herkunftsländer angeht, stehen Syrien (20.640 Erstantragsteller), Afghanistan (13.860) und Pakistan (4.430) an der Spitze. Staatsangehörige dieser Länder machten im zweiten Quartal 2021 mehr als ein Drittel (37 Prozent) aller erstmaligen Asylbewerber aus. (APA/red)