Die Ukraine würde “in wenigen Tagen” der russischen Armee unterliegen, wenn die Hilfe der westeuropäischen Staaten beendet werde, warnte jetzt der Josep Borrell, der Außenbeauftragte der EU, bei einer Konferenz der Europäischen Universität in Florenz. Borrell bedauerte: “Bedauerlicherweise ist jetzt nicht die Zeit für friedliche Gespräche über einen Frieden. Wir müssen jetzt hier militärisch helfen.”

Und der EU-Außenbeauftragte betonte: “Wir können nicht einfach mit unserer Unterstützung der Ukraine aufhören, weil die Ukraine nicht alleine in der Lage ist, sich zu verteidigen – sie müsste kapitulieren. Und die russischen Truppen würden an der polnischen Grenze sein, die Ukraine würde ein zweites Weißrussland werden. Wollen Sie den Krieg auf diese Weise beenden? Nein.”

Josep Borrell mit Wolodymyr Selenskyj und Ursula von der Leyen.

Hoffnung auf China - aber Putin will nicht verhandeln

China könnte eine große Rolle in einem kommenden Friedensprozess spielen, meinte Borrell: “China ist ein ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates. Und China kann derzeit am meisten Einfluss auf die Russische Föderation nehmen.” Allerdings meinte der EU-Spitzenpolitiker: “Für einen Friedensplan braucht man aber auch jemanden, der darüber sprechen will.” Er sehe bei Wladimir Putin aktuell keine Signale, dass dieser über einen Waffenstillstand verhandeln möchte.

Borrell sagte dann auch bei der Konferenz in Florenz: “Wir wollten diesen Krieg nicht. Wir haben ihn nicht provoziert. Aber der Krieg ist jetzt eine Realität und man muss sich ihm stellen. Und jeder will Frieden. Ja, aber vorerst führt Putin unglücklicherweise den Krieg fort. Und die Ukraine muss sich verteidigen. Wenn wir die Ukraine nicht unterstützen, wird die Ukraine in wenigen Tagen fallen. Ja: Ich würde dieses Geld lieber dafür ausgeben, das Leben der Menschen mit mehr Krankenhäusern und Schulen zu verbessern. Aber wir haben jetzt keine Wahl.“

Der EU-Außenbeauftragte meint, Wladimir Putin sei an keinen Friedensgesprächen interessiert.