Unter dem Zeitdruck der Europawahl im Frühjahr 2024 versuchen die Innenminister von sechs europäischen Staaten, die festgefahrenen Verhandlungen über eine gerechtere Verteilung von Asylbewerbern zum Erfolg zu führen. “Wir müssen darauf achten, dass wir auch die irreguläre Migration begrenzen”, sagte die deutsche Innenministerin Nancy Faeser (SPD) am Freitag in Berlin zu Beginn eines Treffens.

Österreich nimmt doppelt so viele Flüchtlinge, wie wir müssten

Staaten wie Deutschland, Dänemark, Griechenland und vor allem auch Österreich fordern endlich faire Vorgaben. Im vergangenen Jahr wurden in den Staaten der Europäischen Union eine Million Asylanträge gestellt, so viele wie seit 2016 nicht. Hinzu kamen fast vier Millionen Menschen aus der Ukraine, die in der EU zwar keinen Asylantrag stellen müssen, aber auch weiterhin untergebracht und versorgt werden müssen. Ginge alles fair zu, müsste Österreich 2,46 Prozent dieser Migranten aufnehmen und versorgen. In der Realität sind es 4,85. Damit gehört Österreich in der Asylfrage mit Deutschland, Griechenland und Zypern zu den “Deppen Europas”.

Negativbeispiel: Polen

Die “Bild” veröffentlicht am Freitag eine Liste, die es in sich hat. Deutlich wird dabei aufgezeigt, welche Länder sich um eine faire Aufnahme von Migranten drücken. Besonders negatives Beispiel ist Polen. Warschau sollte seit 2016 eigentlich 330.000 Asylwerber aufnehmen sollen – doch es waren nur 46.000.