Am Montag traten in der gesamten EU Sanktionen gegen eine russische Söldnertruppe in Kraft. Die Wagner-Gruppe ist ein privates Sicherheits- und Militärunternehmen, das in russischen Konfliktherden wie  Syrien, der Ukraine und, seit 2020, in Zentralafrika operiert. Die genaue Anzahl der Söldner ist nicht bekannt, Schätzungen rechnen mit 3500 Angehörigen.

Der Söldnergruppe wird Folter und Menschenrechtsverstöße vorgeworfen

Die Bezahlung der Soldaten soll laut ehemaligen Mitgliedern zwischen 1300 und 4000 Euro liegen. Wer die Einsätze der Wagner-Gruppe finanziert, ist nicht bekannt– das Sicherheitsunternehmen ist in Russland nicht gemeldet. In Syrien sollen im Gefecht gegen Islamisten über 20 Soldaten gestorben sein, nachdem die Gruppe die Kontrolle über ein Ölfeld verloren hatte und nur knapp entkommen konnte. Insgesamt soll es mittlerweile Tote im dreistelligen Bereich geben. Die Angehörigen der Gefallenen werden mit einer “Wiedergutmachung” entschädigt.

Wagner ist in Teilen Südamerikas und Afrikas aktiv

Die Schattentruppe Russlands operiert besipielsweise im Sudan. Dort unterstützen sie den Präsidenten Omal al-Bashi gegen die islamistischen Rebellen aus dem Südsudan. Dafür soll der Präsident Russland besonders günstige Bedingungen für den Abbau von Gold, Diamant- und Uranminen gewährt haben. Generell sollen sie sich in verschiedenen Ländern Südamerikas und Afrikas aufhalten und dort als Personenschutz für russische Unternehmen auftreten. „Wagner ist eine militärische Privatgesellschaft, die eingesetzt wird, um die Sicherheit in Europa und Drittländern in seiner Nachbarschaft zu untergraben, vor allem in Afrika“, betonte ein EU-Diplomat.

Konten EU-weit eingefroren

Die neuen Sanktionen richten sich gegen die Wagner-Gruppe selbst, acht Verantwortliche und drei Unternehmen, die mit ihr in Verbindung gebracht werden. Das Vermögen der Betroffenen wurde EU-weit eingefroren, die Beteiligten mit Einreisesperren belegt. Der Beschluss trat mit Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft.