“The problems of immigration are not moderate. I know, as the politician that I am, to see the problems how they are”, betonte Michel Barnier. Er sei lang genug Politiker, dass er ein Problem erkennt – und die Probleme beim Thema Migration seien nicht gering. Deshalb sei nun Zeit zu handeln, schlägt der frühere EU-Kommisssar und Chefunterhändler bei den Brexit-Verhandlungen eine radikale Lösung vor: Mit einem kompletten Migrations-Lockdown über mindestens drei Jahre müsste die EU “die Zuwanderung von Kriminellen und Terroristen stoppen”.

"EU-Grenze durchlässig wie ein Sieb"

Allerdings sollten laut Barnier “echte Flüchtlinge” davon ausgenommen sein, “obwohl auch Terroranschläge von Flüchtlingen in Frankreich und Europa verübt worden sind”, erklärt der Ex-EU-Binnenmarkt-Kommissar. Der langjährige Europapolitiker warnt: “Die Grenzen der EU sind für Kriminelle und Terroristen durchlässig wie ein Sieb.”

Wird die Kontrahentin von Michel Barnier im Wahlkampf: Marine Le Pen

Barniers radikale Warnung, dass weitere Migrationswellen in Frankreich und ganz Europa zu massiven Problemen führen werden, kommt kurz nach dem Alarmruf der französischen Generäle: Die Ex-Offiziere sorgten mit ihrer Prognose, dass Frankreich ein Bürgerkrieg drohen würde, wenn die Migration nicht eingeschränkt werde, für emotionale Debatten.

Auch bei Michel Barnier könnte nicht ganz ohne Hintergrund diese neue Diskussion über die Zuwanderung nach Europa befeuert haben: Der frühere Vizepräsident der EU-Kommission möchte als Spitzenkandidat der Mitte-Rechts-Partei in den kommenden Präsidentschaftswahlkampf einsteigen. Er hat dort auch Marine Le Pen (Rassemblement National) als Kontrahentin – sie warnt allerdings schon etwas länger vor der Folgen unkontrollierter Zuwanderung.

Sind sie auch für einen kompletten Zuwanderungs-Stopp für drei Jahre in die EU - echte Flüchtlinge ausgenommen?