Wasser predigen und Wein saufen: Was sich EU-Ratspräsident Charles Michel in Sachen Klimaschutz im vergangenen Jahr leistete, grenzt für viele schon an Heuchelei. Der Belgier bevorzugte für seine Dienstreisen Privatjets des Unternehmens “Luxaviation”, verprasste so auf Steuerzahler-Kosten 700.000 Euro und leistete seinem eigenen “Green Deal” einen gewaltigen Bärendienst.

So kosteten allein der Hin- und Rückflug nach Wien zum Treffen mit Bundeskanzler Karl Nehammer 20.533 Euro. Fünf Mal flog der Spitzenpolitiker allein zwischen Straßburg und Brüssel hin und her – machte jeweils zwischen 12.250 bis 35.000 Euro. Der Ausflug zu einem Abendessen in Paris schlug da schon mal neben der Restaurantrechnung mit 35.700 Euro Flugkosten zu Buche.

Michel fordert noch höheren Reise-Etat

Den Gipfel im wahrsten Sinne des Wortes lieferte Michel allerdings bei seiner Teilnahme am Klimagipfel in Ägypten: 103.632 Euro kostet der Hinflug (mit Ursula von der Leyen), 50.550 Euro der Solo-Rückflug.

Sein umstrittenes Treffen mit Chinas Staatschef Xi Jinping, das die meisten Regierungschefs für absolut überflüssig hielten, kostete sage und schreibe 460.000 Euro an Flugkosten. Was auch daran lag, dass der EU-Ratspräsident häufig mit größerem Gefolge unterwegs ist.

Die Zahlen hat die französische Zeitung “Le Monde” veröffentlicht. Demnach ist Michel ganze drei  Mal im vergangenen Jahr mit dem Zug gefahren. Selbst nach Paris, das auf der Schiene nur eine Stunde und 20 Minuten entfernt liegt.

Die Reaktion des Ratspräsidenten: Er hat eine Erhöhung des Reise-Etats um 27, 5 Prozent auf 2,6 Millionen Euro beantragt. Durch den Ukraine-Krieg müsse er jetzt mehr unterwegs sein.