Die Europäische Union arbeitet an einem Paket von Maßnahmen, um Schlupflöcher bei ihren Sanktionen gegen Russland zu schließen. Darüber berichtet die britische “Financial Times”.

Laut dem Bericht erörtern EU-Beamte Schritte, die Drittländer für die Ausfuhr verbotener Produkte nach Russland bestrafen würden.

Konkret würde das die Beschränkung von Einfuhren aus Ländern bedeuten, die einen Handel mit Russland betreiben, der gegen die Sanktionen der EU verstößt.

Der neue Sanktions-Mechanismus sehe vor, dass solche Staaten zunächst eine Warnung erhalten. Bei weiteren Verstößen wären sie dann selbst von Handelsbeschränkungen betroffen.

Auf Russlands Wirtschaft soll zusätzlicher Druck ausgeübt werden

Die Sanktionen zielen vor allem auf die Praxis ab, dass Drittstaaten im Westen Produkte kaufen, die von Sanktionen belegt sind, und diese dann an Russland weiterverkaufen.

Einige EU-Mitgliedsländer seien jedoch besorgt über die Ausweitung der Sanktionen. Sie sähen Risiken für die politischen Beziehungen zu den betroffenen Ländern. Es gebe auch Zweifel an der Rechtmäßigkeit des erwogenen Mechanismus, berichtet die “Financial Times”.

Sollte die Maßnahme umgesetzt werden, könnte zusätzlicher Druck auf die russische Wirtschaft ausgeübt werden, die bereits durch die Sanktionen gegen seine Ölexporte unter Druck geraten ist.

Die EU hat bereits versucht, Länder in Zentralasien sowie die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate zu überzeugen, härter gegen Russlands Bemühungen vorzugehen, Sanktionen zu umgehen, so die “Financial Times”.