In der derzeitigen Form entspreche der Leitfaden nicht den Standards ihrer Behörde, führte Dalli aus. Sie werde sich der Kritik annehmen und in einer angepassten Fassung des Papiers auf die Einwände eingehen. Ziel der Richtlinie sei es gewesen, Mitglieder der Kommission für die sprachliche Berücksichtigung der „Vielfalt der europäischen Kultur“ zu sensibilisieren. Dazu gehörten auch die verschiedenen Religionen und Lebenswege der EU-Bürger

Man sollte nach den Plänen etwa das Wort „Weihnachten“ vermeiden. Anstatt „Die Weihnachtszeit kann anstrengend sein“ solle man lieber „Die Ferien-Zeit kann anstrengend sein“ sagen. So sei man auch sicher sensibel genug, seinen nicht christlichen Mitmenschen gegenüber.

Aus „an den Rollstuhl gebunden“ sollte „Rollstuhl-Nutzer“ werden

Noch absurder: Bei  Geschichten sollten die Mitarbeiter keine Namen verwenden, „die nur einer Religion“ angehörig sind, wie „Maria und John“. Besser sei etwa: „Malika und Julio“.

Selbst die Wörter „Kolonisierung“ und „Siedlungen“ können diskriminierend sein, hieß es in dem Leitfaden. Anstatt „Den Mars kolonisieren“ sollte man lieber „Menschen auf den Mars schicken“ sagen.

Auch bei der englischen Anrede von Frauen mit Miss beziehungsweise Mrs. sahen die Autoren der Richtlinie Probleme. Je nach Familienstand werde eine der beiden Versionen verwendet. Bei Männern heiße es hingegen immer Mister.
Überdies forderte der Leitfaden, sich sprachlich rücksichtsvoller auf Behinderte zu beziehen. Statt „John Doe ist behindert“ könne es heißen „John Doe hat eine körperliche Beeinträchtigung“. Auch von der Formulierung „an den Rollstuhl gebunden“ rieten sie ab. Ein besserer Ausdruck sei „Rollstuhl-Nutzer“.