Die FPÖ und ihr Spitzenkandidat Udo Landbauer fuhren in Niederösterreich am Sonntag ein krachendes Wahlergebnis ein: Sie legten um nicht weniger als 9,43 Prozentpunkte auf 24,19 Prozent zu. Zum Vergleich: Selbst in den besten Zeiten Jörg Haiders war die FPÖ in Niederösterreich niemals an die 20-Prozent-Marke herangekommen. Das bisher beste FPÖ-Ergebnis waren 16 Prozent bei der Landtagswahl 1998.

Neben Landbauer wurde in der FPÖ am Sonntagabend vor allem FPÖ-Chef Herbert Kickl gefeiert. Generalsekretär Michael Schnedlitz sagte angesichts der historischen Stimmenzuwächse für die FPÖ-Niederösterreich, dass die Partei jetzt gut beraten sei, die erfolgreiche Politik Herbert Kickls weiterzuführen. Schnedlitz sagte dazu euphorisch: „Danke an unseren Herbert, der diesen Kurs vorgibt“.

Auch die Experten sehen in der Politik des FPÖ-Chefs einen wichtigen Grund für den Erfolg. So falle es besonders ins Gewicht, dass die FPÖ unter Kickl neben dem Thema Asyl auch die politischen Verwerfungen rundum Corona und die allgemeine Teuerung als Folge der EU-Sanktionen gegen Russland aufs Tapet gebracht hat.

Viele in der FPÖ sehen den Einzug Herbert Kickls ins Kanzleramt näher rückenQuelle: APA / ALEX HALADA

Kickl: ÖVP und Grüne werden österreichweit eher früher als später abgewählt

Kickl selbst sprach am Wahlabend bereits von den weiteren Landtagswahlen im Frühjahr (Kärnten, Salzburg) und der nächsten Nationalratswahl. Die Politik von ÖVP & Co. sei „in Niederösterreich abgewählt worden“, betonte Kickl, „und sie wird auch österreichweit – eher früher denn später – abgewählt werden.“ Schnedlitz sekundierte: „Ab heute können wir wieder Hoffnung haben, dass wir das Ruder herumreißen.“ Und: „Herbert Kickl wird als Kanzler geradebiegen, was die anderen verrückt haben.“ Kickl fasste den Wahlabend schließlich so zusammen: „Dieses war der erste Streich.“

Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger richtete per Kurznachrichtendienst Twitter aus, dass Herbert Kickls Einzug ins Kanzleramt mit dem Ergebnis in Niederösterreich näher rücke. Und er bedankte sich bei Präsident Alexander Van der Bellen hämisch für dessen tatkräftige Wahlhilfe.

Zur Erinnerung: Van der Bellen hat in der Vorwoche durchblicken lassen, dass er Kickl nicht zum Kanzler angeloben würde, wenn die FPÖ nach der nächsten Nationalratswahl stimmenstärkste Partei wäre. Die FPÖ liegt zurzeit in allen Meinungsumfragen an erster Stelle.