Schon länger steht der Euro an den Finanzmärkten unter Druck. Gründe sind die Teuerungs- und Energiekrise in mittelbarer Folge des Ukraine-Krieges, und der vergleichsweise zurückhaltende Kampf der Europäischen Zentralbank (EZB) gegen die Inflation – der eXXpress berichtete.

Auch an den Zapfsäulen dürften die Höchstpreise noch nicht erreicht seinGetty

Die Euroschwäche hat im jetzigen Umfeld mit hohen Inflationsraten dramatische Folgen. Denn je niedriger der Wechselkurs der Gemeinschaftswährung ist, desto stärker werden im Verhältnis andere Währungen wie der Dollar. Das führt dazu, dass nach Deutschland eingeführte Waren teurer werden. Die Inflation wird dadurch also weiter angefacht! Diese liegt europaweit bei 8,6 Prozent.

EZB-Chefin Lagarde: Kritiker werfen ihr zu zaghafte Zinserhöhungen vor!

Verbraucher müssen bei einem sinkenden Eurokurs also noch tiefer in die Tasche greifen, um ihre Lebenshaltungskosten zu stemmen. Vor allem die Energie- und Rohstoffpreise drohen weiter zu steigen. Der Euro wird mit dem US-Dollar auf Parität gehandelt. Nachdem er am Montag niedriger getestet und sich dann erholt hatte (aufgrund von USD-Verkäufen/Goldkäufen), ist der Euro über Nacht erneut abgerutscht.

Robert Holmann, Gouverneur der Nationalbank, wiederholte die Kritik an LagardeqAPA

Auch EZB-Ratsmitglied und Gouverneur der Österreichischen Nationalbank Robert Holzmann sagte am Freitag, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen bis September um bis zu 125 Basispunkte erhöhen sollte, wenn sich die Inflationsaussichten nicht verbessern. Holzmann hatte von EZB-Chefin Lagarde schon in der Vergangenheit größere Zinserhöhungsschritte gefordert – der eXXpress berichtete.

FED-Chef Jerome Powell warf zuerst die Gelddruck-Maschine an, jetzt erhöht er die Leitzinsen deutlich, um die Inflation in den Griff zu bekommen.Reuters

Das hätte natürlich große Auswirkungen auf die Märkte, wenn man bedenkt, dass lediglich 75 Basispunkte an Zinserhöhungen erwartet werden. Doch auch die US-Wirtschaft kommt nicht zur Ruhe. Auch in den USA gehen Experten von einer Rezession aus – trotz der Zinserhöhungsschritte der FED (um 0,75 Prozentpunkte auf die neue Spanne von 1,50 bis 1,75 Prozent). Die Inflation in Amerika liegt bei hohen 8,6 Prozent.