Der Euro stieg am Donnerstag um bis zu 0,5 % auf 1,1043 Dollar. Damit übertrag er seinen bisherigen Höchststand von 1,1033 Dollar am 2. Februar 2023. Die Gemeinschaftswährung hat in fünf der vergangenen sechs Monate gegenüber dem Dollar zugelegt. Der Grund: Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat ihr Tempo bei den Zinserhöhungen verlangsamt, während die Europäische Zentralbank (EZB) ein aggressiveres Tempo beibehält.

Zinsschritte bei EZB doppelt so hoch

Die EZB hat zuletzt am 16. März 2023 die Leitzinsen erneut erhöht, um 0,5 Prozentpunkte. Der Hauptrefinanzierungssatz (oberster Kreditzins) liegt damit ab 22. März bei 3,5 Prozent. Die Fed wiederum hat trotz des Bankenbebens zum neunten Mal in Folge den Leitzins erhöht – auf immerhin fünf Prozent. Im Gegensatz zum Euro-Raum ist das eine Erhöhung um “nur” mehr 0,25 Prozentpunkte. Dass der Leitzins in den USA höher ist, liegt daran, dass dort früher mit der Anhebung begonnen wurde.

Die Inflation sinkt zurzeit

Gleichzeitig befindet sich die Inflation in beiden Währungsräumen im Sinkflug. Im März 2023 stiegen die Verbraucherpreise in den USA um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit sank die Inflationsrate im Vergleich zum Vormonat erneut um einen Prozentpunkt. Die Inflationsrate in den USA ist somit auf dem niedrigsten Stand seit über einem Jahr und sank den neunten Monat in Folge. Die jährliche Inflation im Euroraum wird für den März 2023 auf 6,9 % geschätzt, gegenüber 8,5 % im Februar. Dies geht aus Schätzungen von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, hervor.