Der Ukraine Support Tracker des Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) sammelt seit Kriegsbeginn die Daten von mehr als 40 Staaten und veröffentlicht sie monatlich. Im jüngsten Zeitraum vom 2. Juli bis 3. August erhielt die Ukraine weltweit nur noch Unterstützungszusagen von 1,5 Milliarden Euro – nicht-militärischen Hilfeleistungen sind dabei miteingeschlossen. Insgesamt wurden seit Kriegsbeginn Unterstützungszusagen von 84,2 Milliarden Euro erfasst. Der Großteil davon stammt aus den USA.

In Europa hat Polen am meisten mit Waffen geliefert

Speziell die europäischen Staaten halten sich mit Zusagen für weitere Waffenlieferungen zurück. Besonders großzügig war in Europa Polen. Es hat bisher Waffen im Wert von insgesamt 1,8 Milliarden Euro an Kiew geliefert. Zumindest gemäß der offengelegten Lieferungen hat der europäische Staat damit die Ukraine militärisch beinahe ähnlich stark unterstützt, wie die Vereinigten Staaten. Diese haben bisher Waffen von 2,06 Milliarden Euro an die Ukraine geschickt. Allerdings haben sie noch wesentlich mehr versprochen. Ihre Zusagen betragen bisher in Summe 8,63 Milliarden Euro.

Generell gibt es bei fast allen Staaten einen mehr oder weniger großen Unterschied zwischen den zugesagten Lieferungen und den tatsächlich erfolgten. Einige Länder, wie Deutschland, sagten im Juli keine neuen Waffenlieferungen zu, holten aber ein paar bisher versprochene nach. „Im Juli haben die Geberländer vor allem Zugesagtes geliefert und wenig Initiativen für neue Hilfen angestoßen“, meint auch Christoph Trebesch, Leiter des Teams, das den Ukraine Support Tracker erstellt.

Deutschland liefert nur ungern schwere Waffen

Grundsätzlich ist Deutschland vor allem bei der Lieferung von schweren Waffen sehr zurückhaltend. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) sprach sich kürzich dafür aus, der Ukraine auch Marder-Schützenpanzer, Fuchs-Transportpanzer und Leopard-Kampfpanzer zur Verfügung zu stellen. Das soll der deutsche Kanzler Olaf Scholz in einer Sitzung des Auswärtigen Ausschusses im Juni allerdings als „schreckliche Eskalation“ zurückgewiesen haben. In Osteuropa sind hier die Bedenken weniger groß.

Betrachtet man die Hilfszusagen in Relation zum Brutto-Inlandsprodukt, so wurde Kiew besonders stark von Estland, Lettland, Polen, Litauen und Norwegen unterstützt. Die Ukraine-Hilfen aus Ländern machten 0,35 bis 0,9 Prozent ihrer jeweiligen Wirtschaftsleistung aus. Deutschland rangiert auf dem 16. Platz, Österreich auf dem 26.