Eva Schütz: Blinde Flecke und rote Dreiecke – die Verharmlosung des linken Antisemitismus

Die letzte Woche war nicht nur in den Sozialen Medien (allen voran auf der Plattform „X“) sondern auch in den klassischen Medien geprägt von einem Thema: Eine Gruppe offensichtlich betrunkener Partygäste auf der norddeutschen Ferieninsel Sylt gröhlte die Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ zu Gigi D’Agostinos Partyhymne L’amour toujours in eine Handykamera. Auf dem Video, das später über Social Media seinen Weg ins Internet gefunden hatte und viral ging, war außerdem ein junger Mann zu sehen, der im Takt den „Hitlergruß“ zeigte und einen „Hitlerbart“ imitierte. Ein Szenario, das, egal wie betrunken die jungen Herrschaften auch gewesen sein mögen, zurecht eine breite Welle der Empörung hervorrief. Derartige Gesten haben in einer aufgeklärten Gesellschaft keinen Platz und es ist wichtig und richtig, das auch an- und auszusprechen. Vom deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz abwärts, über die umstrittene Innenministerin Nancy Faeser sowie zahlreiche Promis bekundeten öffentlich ihr Entsetzen. Auch Gigi D’Agostino selbst äußerte sich dazu. Eine derart klare Haltung würde man sich auch gegen linken Antisemitismus wünschen.