Härteste Anfeindungen auf alle Social-media-Plattformen, dazu nun auch noch eine Ächtung durch die EU: Die frühere Außenministerin der Republik (von 18. Dezember 2017 bis 3. Juni 2019) wird nun scharf kritisiert, weil Wladimir Putin, der Präsident der Russischen Föderation, Gast bei ihrer Hochzeit am 18. August 2018 war – die Bilder gingen durch alle europäische Medien (und viele österreichische Politiker jammerten damals, dass sei bei diesem Fest nicht dabei sein durften).

Von Juni 2021 bis Mai 2022 war Karin Kneissl auch Aufsichtsrätin beim russisch kontrollierten Energie-Konzern Rosneft.

Jetzt konterte die Nahost-Expertin, die mit ihren Hunden aktuell in Südfrankreich lebt, auf Twitter auf die dauernden Anfeindungen: “Hexenjagd funktioniert 2022 mit anderen Mitteln, mental hat sich wenig geändert”, schrieb sie zu einem Tweet über die Tötung der letzten Hexe Europas im Jahr 1782.

Damals war noch alles in bester Ordnung: Karin Kneissl und Wladimir Putin am 18. August 2018

Diese Jagd sei eine "Mischung aus Falschheit und Feigheit"

Und Karin Kneissl schrieb auf Twitter noch dazu: “Die Jagd ist Ausdruck dieser gefährlichen Mischung von Falschheit und Feigheit, weit verbreitet im sogenannten Herzen Europas.”

Die Ex-Außenministerin wurde bekanntlich auf die sogenannte “schwarze Liste” gesetzt, auf der die EU-Führung jene Personen reiht, die angeblich Desinformation über Russland verbreiten würden.

In dem Sonderausschuss des EU-Parlaments werden alle Namen von früheren oder aktiven Politikern geführt, die von “ausländischen, autoritären, staatlich kontrollierten nationalen oder privaten Unternehmen im Austausch für ihr Wissen und auf Kosten der Interessen der Bürger der EU und ihrer Mitgliedstaaten eingestellt oder kooptiert werden”.

Sie sei “fassungslos”, sagte Kneissl kürzlich in einem Telefonat mit dem eXXpress: “Was kommt jetzt noch? Muss ich jetzt auch noch eine Verhaftung fürchten?”

Und die frühere Ministerin unter Türkis-Blau erzählt: “Ich bin erst seit zweieinhalb Monaten hier in Frankreich sesshaft. Da hab ich jetzt mein kleines Haus und hierher habe ich meine Tiere hergeholt – muss ich jetzt wieder weg?” Neben ihren Hunden hat die Politik-Expertin auch ihre Ponys nach Südfrankreich bringen lassen.

Aber wenn diese Anfeindungen weiter zunehmen würden, brauche sie einen “Plan B”: “Journalisten in Österreich werfen mir ja schon Hochverrat und Korruption vor, da wird sogar öffentlich zu meiner Verhaftung aufgerufen.”

Diese Bilder brachten alle Medien - damals, 2018, mit positivem Grundton.