Es sind keine erbaulichen Szenarien, die Nouriel Roubini auf uns zukommen sieht, allerdings sieht er in dem – seiner Meinung nach bevorstehenden – wirtschaftlichen Kollaps, auch etwas Positives. Geht es nach Roubini, wird der ökonomische Zusammenbruch zwar zunächst autoritäre Mächte, linke sowie rechte, auf den Plan rufen, aber letztendlich dafür sorgen, dass bei den Menschen der Drang nach Freiheit so groß wird, dass es zu einer positiven Wende kommen wird.

Mittel- und Arbeiterklasse wird in den Ruin getrieben

Verantwortlich für die Mega-Krise macht der ehemalige IWF-Berater die Zinspolitik der Fed, und die verlief ja fast parallel mit jener der EZB. Erst hat die Nullzins-Politik zwangsläufig in eine Preisinflation geführt, und nun ist die Fed (ebenso wie die EZB) dazu übergegangen, die Zinsen zu erhöhen, um die Inflation in den Griff zu bekommen, was aber kaum funktioniert. Das führt dazu, dass die Mittel- und Arbeiterklasse ihre Kredite nicht mehr bedienen kann und Bürger reihenweise in den Ruin getrieben werden.

"Mutter aller Krisen" wird zu sozialen Unruhen und Gewalt führen

Roubini sieht deshalb die „Mutter aller Krisen“ auf uns zukommen, ausgelöst durch den Wertverfall des Dollars, mit sozialen Unruhen und Gewalt. Damit verbunden, so glaubt er, wird das Interesse der Menschen an der Freiheit steigen, was zu einer Rückkehr zu freien Märkten, individuellen Freiheiten und einer Außenpolitik mit friedlichem Handel führen wird. Alles in allem gute Prognosen, wenngleich wir denen zufolge zuvor noch ein finsteres Tal zu durchschreiten haben.