Mit dem bald 55 Jahre alten Lars Feld soll ein Vertreter des Wirtschaftsliberalismus den Chefposten des Instituts für Höhere Studien (IHS) einnehmen. Der gebürtige Saarländer ist Professor für Wirtschaftspolitik an der Uni Freiburg (Baden-Württemberg) und war zuletzt auch Vorsitzender des deutschen “Rates der Wirtschaftsweisen”.

10 jährige Mitgliedschaft im "Rat der Wirtschaftsweisen"

Der Ökonom war insgesamt zehn Jahre lang, von 2011 bis heuer, Mitglied des Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (“Rat der Wirtschaftsweisen”) und stand diesem von März 2020 bis Februar 2021 vor. Das Gremium berät die deutsche Bundesregierung in Wirtschaftsfragen. Mehrmals fand er sich in Rankings von deutschen Top-Ökonomen wieder.

Der Deutsche gilt konkret als Vertreter des Ordoliberalismus. Das ist eine marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung, in der der Staat für einen Wettbewerbsrahmen gleichzeitig aber auch für Freiheit auf dem Markt sorgt. Feld wird zudem als Gegner starker staatlicher Verschuldung und expansiver Fiskalpolitik gesehen und ist Verfechter von staatlichen Schuldenbremsen: “Die Konsolidierung kann auch vor den Sozialausgaben nicht haltmachen.”

Vorstandsrolle beim CDU-Wirtschaftsrat und Sprecher des Kronberger Kreises

Der Wissenschafter steht auch dem Wirtschaftsrat der CDU vor. Das ist ein Berufsverband, der die Interessen seiner Mitglieder aus der Wirtschaft vertritt, aber keine CDU-Sonderorganisation. Der Rat führt den Zusatz CDU unter Duldung der deutschen Kanzlerpartei Christlich Demokratische Union.

Feld ist ebenso Sprecher des Kronberger Kreises. Das ist ein Zusammenschluss von wirtschaftsliberalen Uniprofessoren in Deutschland, die sich mit ordnungspolitischen Themen befassen. Der Wissenschafter schreibt auch Gutachten für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, eine von deutschen Arbeitgeberverbänden finanzierte Lobbyingorganisation. Dazu kommen unter anderem noch Mitgliedschaften in einer deutschen naturwissenschaftlich-medizinischen Gelehrtengesellschaft (Naturforscher Leopoldina) und der Ludwig-Erhard-Stiftung, die freiheitliche Grundsätze in der Politik und Wirtschaft fördern will. (APA)

Lars Feld APA / DPA / Patrick Seeger