
Ex-Kanzler Kurz im U-Ausschuss: "Side-Letter sind nichts Ungewöhnliches"
Ein prominenter Gast ist heute auf die politische Bühne zurückgekehrt: Ex-Kanzler Sebastian Kurz (36) wird erneut im seit Monaten laufenden U-Ausschuss befragt.
“Ich bin schon öfter vor dem U-Ausschuss geladen worden, heute bin ich als Privatperson hier”, meinte Kurz als er heute zum ersten Mal vor die Kamera getreten ist. Und betont: “Selbstverständlich bin ich der Ladung jedoch gefolgt”. Zudem sei er froh, dass es schon mehrere Zeugenaussagen gegeben habe und diese Entlastung gebracht hätten. Dann heißt es von Seiten Kurz auch schon: “Ich bin bereit und darf um Ihre Fragen ersuchen”.
"Side-Letter nichts ungewöhnliches"
Zu dem Side-Letter von Türkis-Blau im September 2017, meint der Altkanzler, dass dies seiner Vernehmung nach nichts Ungewöhnliches sein. “Diese hätten immer das Ziel verfolgt, mögliche Themen zunächst allgemein zu regeln, damit dann der Entscheidungsprozess der Regierung funktioniere”.
Angesprochen auf die Personalie Brandstetter äußerte sich Kurz zu den Fragen des Verfahrensrichters ausführlich. Der frühere ÖVP-Minister und Verfassungsrichter Wolfgang Brandstetter, “fand es komisch“, selbst in einem Side-Letter vorzukommen. “Brandstetter habe Interesse am Amt gezeigt”, erklärte Kurz. Ob er mit ihm darüber gesprochen habe, weiß er nicht mehr. “Es habe wohl eine Abstimmung gegeben”, so Kurz.
"Gab bei der OMV verschiedene Strategien"
In die Gaspreis-Diskussion möchte Kurz nicht einsteigen. “Es gab bei der OMV immer unterschiedliche Strategien. Jedoch sehe ich keinen Zusammenhang mit meiner Tätigkeit in der Regierung”, antwortet er NEOS-Fraktionschefin Stephanie Krisper auf eine Frage bezüglich der Gaslieferverträge mit Russland. Und weiter: “War ich darüber informiert? Das beantworte ich Ihnen zum dritten Mal mit Ja.” Es gab mehrere Treffen mit OMV-Chefs, aber an Details kann sich Kurz nicht mehr erinnern. Hätte Kurz den Eindruck gehabt, einschreiten zu müssen, “hätte ich das getan”.
Krisper erwähnte anschließend einen Artikel der “Presse” vom Juni 2022 und beziehe sich auf die Gas-Bestellung vom damaligen OMV-Chef Rainer Seele aus dem Jahr 2015. Westliche Geheimdienste sollen vor ihm gewarnt haben. “Ich erkenne das Mantra, dass ich an allem schuld sein muss”, erklärte Kurz und fuhr fort: “Ich war damals als Kanzler, nicht für die ÖBAG oder die OMV-Bestellung zuständig”.
Interesse an Wahrheitsfindung
Kurz betont, dass er Interesse an der Wahrheitsfindung habe. Im ersten U-Ausschuss habe er sehr schnell geantwortet, dies habe ihm eine Anzeige wegen Falschaussage eingebracht.
"Konnten keine Fragen stellen"
Vor der Befragung meinte die Fraktionschefin der Grünen, Nina Tomaselli, dass die Grünen Kurz beim letzen Mal keine Fragen stellen konnten, weil der Ex-Kanzler so ausschweifend geantwortet habe. Das selbe gilt für die NEOS, meinte anschließend Stephanie Krisper. Deshalb habe man heute “umso mehr Fragen”.
ÖVP-Fraktionsleiter Andreas Hanger meinte, dass sich der U-Ausschuss “zur absoluten Farce” entwickelt hat.Es gebe ein “heilloses Durcheinander bei den Beweisthemen sowie bei den Auskunftspersonen”.
Kommentare
Kurz sagte, er sei auf vielen Fotos dabeigestanden ohne die Verträge gekannt zu haben; so auch beim langfristigen Gasdeal mit Russland. Gut zu wissen.
Wenn ich schon den i.m.A. “Ungustl” Herrn FPÖ Hafenecker sehe, der nicht glauben kann dass er mit seinen Unterstellungen nix erreicht. Der Mann scheint sonst nix zu tun zu haben, der Mann (und andere) kann nach dem UA gehen und zwar ganz. Eine Zumutung, dass sich ein Herr Kurz mit Krainer, Krisper, Hafenecker, Tomaselli und vorher auch noch Brandstätter abgeben muss, besonders intelligente Fragen, die zur Aufklärung beitragen würden fallen ihnen ja auch nicht ein, sonst würde ja was dabei rauskommen, für das viele Geld das wir für DIE ALLE bezahlen müssen.
Und wieder einmal Stunden im U-Ausschuss und somit verpulverte Euros der Steuerzahler ohne neue Erkenntnisse. Und nicht nur das, Kurz soll noch einmal geladen werden.
Ich interessiere mich sehr für Politik aber der U-Ausschuss entwickelt sich immer mehr zur Farce. Erwartet man wirklich, dass sich jemand selbst belastet, dass Beschuldigte sich nicht entschlagen?
Wäre gar nicht schlecht, wenn diese Aufführungen oder Vorführungen öffentlich übertragen werden dann könnte man das Interesse an den Einschaltquoten sehen – ich denke diese wären vernichtend.
Dieser U-Ausschuss ist meiner Meinung nach nur noch die reinste Farce – vor allem Dank dieser unfähigen Oppositionspolitiker, wobei ich auch die Grünen zu ihnen zähle. Es geht offenbar nur mehr darum, Auskunftspersonen einem unfairen Verhör auszusetzen, sie bloßzustellen und sie dabei in ein möglichst schlechtes Licht zu rücken, aber überhaupt nicht darum, wofür U-Ausschüsse eigentlich gedacht waren.
Herr Kurz,mein ehrliches Mitgefühl und Bewunderung ,dass sie sich überhaupt diesem Inquisitoren-Tribunal stellen und dabei noch die Nerven behalten,diese Typen ruhig, gelassen und niemals präpotent auflaufen lassen.
‘side letter ‘ genau bitte noch die stelle zeigen im österreichischen verfassungs und verwaltungsrecht.
hafenegger, krisper und krainer sollten sich in eigener sache vorbereiten, inkompetenz, neid und versuch die bürger für dumm zu verkaufen
Wer zeigt endlich Krisper, Krainer, Hafenecker,…
wegen permanenter Rufschädigungen & Verleumdungen an !???
Die verbissen Suche nach irgendetwas macht diesen UA zu einer Endlosschleife.
Betrachtet man den dynamischen Menschen Kurz der zum Leidwesen seiner Feinde abseits der Politik ein erfolgreiches und wie es scheint glückliches Leben führt und vergleicht ihn mit seinen in Akten stöbernden, krampfhaft nach semantischen Interpretationen suchenden Kontrahenten, könnte der Unterschied nicht größer sein.
Da die Verbitterung, der Neid und die Missgunst und dort der Blick nach vorn, der Optimismus und das blühende Leben.
Rhetorikmeister 1a