55 Prozent der Österreicher haben bereits beide Impfungen erhalten und sind damit vollimmunisiert – in Wien sind es 46 Prozent. Doch nun scheint die Durchimpfung ins Stocken zu geraten: Am Sonntag verzeichnete Wien das schlechteste Impfergebnis seit Juni. 

Laut Simulationsexperte Niki Popper von der TU reicht die derzeitige Durchimpfungsrate nicht, um ohne Einschränkungen durch den Herbst zu kommen. „Würden wir 80 oder 85 Prozent schaffen, dann müssten wir uns überhaupt nicht mehr mit Einschränkungen auseinandersetzen“, so Popper im Interview mit „Wien heute“

Popper fordert, die Stadt Wien müsse zu den Leuten gehen, um wirklich alle zu erreichen – von einer Impfpflicht hält er wenig. Wie Studien zeigen, sind Migranten besonders anfällig, an Corona- und Impf-Verschwörungstheorien zu glauben. Daher fordert Popper: „Wir sollten nicht nur im Stephansdom impfen, sondern auch in der Moschee oder in der Synagoge“

Eine Impfpflicht hält Popper deshalb nicht für sinnvoll, weil sie „Menschen verunsichern würde“. Anders sei das in bestimmten Berufsgruppen – etwa in Krankenhäusern bzw. generell im Gesundheitsbereich. Hier könnte die Impfung ein Einstellungskriterium sein.